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DRITTES KAPITEL.

Wissenschaft, die zugleich dem verderblichen Treiben der Rosenkreuzer
und der unfruchtbaren Schulphilosophie ein Ende machen
sollte. Zu diesem Zwecke erließ er 1617 einen gedruckten
Aufruf: „ Invitatio Fraternitatis" und 1618 „Invitationis ad
Fraternitatem Christi Pars altera". Auch die schon erwähnte
„Christianopolis" (1619) schließt mit einer erneuten Aufforderung
zur Bildung einer solchen Gesellschaft. Aus seiner Lebensbeschreibung
erfahren wir, daß er einigen wenigen Vertrauten den
Plan dieser Gesellschaft mitgeteilt hatte, aber er mußte deshalb
Vorwürfe erdulden. Im Jahre 1628 schrieb ihm der berühmte
Johann Arnos Comenius, der ihn von Herzen verehrte und
seine Ideen weiter verarbeitete, er möchte ihn unter seine Bewunderer
, Schüler und Söhne aufnehmen.1 Darauf antwortete
ihm Andrere am 4. Sept.: „Ich bereue keineswegs mein Unternehmen
, noch schäme mich dessen, vielmehr ist beschlossen,
ihm mein Greisenalter zu widmen und in einer so frommen Bestrebung
zu sterben. Deshalb nehme ich Dich auch gern in
meine Freundschaft auf, wenn Du, wie Du schreibst, von allem
Parteigeist und Streitlust fern, der Wahrheit allein vertraust
und Dich fügst und die christliche Freiheit unter dem Bande
der Liebe umfassest." In einem zweiten Schreiben wiederholt
Comenius im Namen von drei Freunden seine Bitte um nähere
Aufklärung, die derselbe am 16. September 1629 zu teil werden
läßt, indem er ihm den Entwurf und die Gesetze der Gesellschaft
mitteilt. Andreae freut sich ihrer Üb ereinstimmung, möchte
Christus bewirken, daß sie zum Vorteile der bedrängten Kirche
gereiche und daß seine Hofihung durch den Nachwuchs
so vieler für die Sache des Christentums begeisterte Männer,
bevor er von der Bühne abtrete, erfüllt werde. Er wolle also
seinem Verlangen willfahren. „Wir waren," erzählt er, „eine
Anzahl Männer und zwar von Ansehen, die sich nach dem
täuschenden Spiel der leeren „Fama14 (nämlich der Rosenkreuzer-

1 Der Briefwechsel in Comenius Op. Did. II, 284, übersetzt von Klotz
in Heldmanns Mitteilungen über die Freimaurerei. Frankfurt a. M. 1836 p.
164 ff. Ygl. L. Keller in Monatshefte der Comenius-Gesellsehaft 1.1892, 234 ff.


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