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DRITTES KAPITEL.

Jahre veröffentlichte er eine kleine Schrift unter dem Titel:
„ Die Notwendigkeit einer näheren Verbindung und Verständigung
zwischen evangelischen Christen". Wie dem Comenius lag ihm
die Vereinigung aller protestantischen Christen sehr am Herzen,
nicht minder aber die Ausbreitung des Christentums unter Juden,
Türken und Heiden und sah als Mittel dazu die Herstellung von
Bibelübersetzungen. Er war ein überzeugter Protestant, der
den Papst als Antichrist haßte, ein Mann, der sich für alles
Gute begeisterte und namentlich sich für die Ausbreitung der
Bildung interessierte. Ihm widmete Milton 1644 seine berühmte
Schrift „of Education", Darum eben nahm er einen so regen
Anteil an den Ideen des Comenius. In den Jahren 1650 bis
1655 beschäftigte sich Hartlib mit Plänen für Verbesserung des
Ackerbaues und der Landwirtschaft und gründete für diesen
Zweck ein Kollegium für Landwirte. Trotz all seiner Kenntnisse
und freien Ansichten zollte auch er dem Geist seiner Zeit seinen
Tribut und war äußerst leichtgläubig. Auch er, wie die meisten
damaligen Gelehrten, träumte von der Möglichkeit Gold zu
machen. Wähnte doch Comenius allen Ernstes das Problem des
Mobile perpetuum gelöst zu haben.1 Trotz vieler Enttäuschungen
gab Hartlib seinen Optimismus nie preis und überließ sich immer
wiederneuen trügerischen Hoffnungen. Im Jahre 1659 erhielt er
vertraute Kunde von dem Plane einer neuen zu begründenden
Gesellschaft unter dem Namen Macaria. Am 22. Oktober berichtet
er seinem Freunde, dem berühmten Chemiker Robert
Boyle (geb. 1626), der den Bruch mit der Alchemie herbeigeführt
hat:2 „Die große Gesellschaft wird wahrscheinlich nächste
Woche ans Licht treten". Er hofft von dieser „geheimen" Gesellschaft
die Mittel für die Herausgabe von Schriften zu bekommen
. „Die Wahrheit ist", schreibt er am 15. November
dem genannten Gelehrten, »ich beabsichtige alle solche und

1 Kvacsala, Korrespondence J. A. Komensköho, Prag 1897 nr. 66. 68. 75.

2 Lange, Geschichte des Materialismus I3, 255. H. Kopp, Alchemie I,
53 ff.


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