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DIE BAUHÜTTEN UND WIRKMAURERLOGEN IN ENGLAND. 99

Gemeinschaft bilden, und es ist dieser Gemeinschaft erlaubt,
jedes Jahr aus ihrer Mitte drei Vorsteher (Wardens) zu wählen,
die vorbenanntes Gewerk, d. h. alle Leute und Angelegenheiten
desselben, zu beaufsichtigen, zu regeln und zu regieren haben
etc." Doch hatte die Inkorporation für die Zunft keinerlei
praktische Bedeutung. Wie in Deutschland bauten sich oder
erwarben die einzelnen Zünfte Häuser oder Hallen, die den
Mittelpunkt ihres gewerblichen und geselligen Lebens wurden.
Anfangs im 14. Jahrhundert begnügte man sich mit der Miete
einer Stube, später errichteten sie zum Teil großartige Paläste
mit Kapellen und Armenhäusern für verarmte Brüder.1 Auch
besaßen die Zünfte Wappen und Siegel.

Die Mitglieder der Zünfte gliederten sich in drei Gruppen:
Lehrlinge, Gesellen und Meister. Die Lehrzeit2 dauerte in der
Kegel sieben Jahre, dafür fiel in England die in Deutschland
übliche Wanderschaft weg. Seit dem 14. Jahrhundert suchte
man den Zugang zu den Gewerben einzuschränken. Hauptsächlich
lag dies im Interesse der Großgrundbesitzer, die einer
Verminderung ländlicher Arbeitskräfte vorbeugen wollten. Darum
sollten die Kinder der ländlichen Taglöhner nicht als Lehrlinge
in die Zünfte aufgenommen werden dürfen. Aber auch
Leibeigene wurden von der Zunft ausgeschlossen, und zwar gaben
der Bürgermeister und die Ältesten der Stadt London im Jahre
1387 als Grund hiefür an: zur Vermeidung von Unehre und
Ärgernis für die Stadt. Ferner wirkte die Verpflichtung zur
Bezahlung von Sportein beim Eintritt in die Lehrzeit und wiederum
bei Erlangung der Meisterschaft als Erschwerung. Auch
die Zahl der Lehrlinge, die jeder Meister annehmen durfte,
wurde beschränkt. Denn wie in Deutschland so machte sich
auch in England die Tendenz geltend, das Gewerbe innerhalb
eines kleinen Kreises von Familien zu monopolisieren.

1 Ashley L c. II, 85,
a Ashley 1. e. II, 86 ff.


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