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DIE ENTSTEHUNG DER GROSSLOGE IN ENGLAND. 141

losen Parteigängern auf beiden Seiten, die nichts besitzen, was
sie beliebt machen könnte, als den blinden Gehorsam gegenüber
den Führern, so würden wir den rasenden Parteigeist bald vertilgt
sehen, der uns mit der Zeit dem Gelächter und der Verachtung
aller Völker an uns heraussetzen wird." Also Addison
erkennt als Heilmittel gegen die Schäden des Parteiwesens in
dem Zusammentritt aller anständigen Leute zu einem Verein,
der von allen kirchlichen und politischen Parteien unabhängig
wäre.1 Ein solcher Verein war tatsächlich die Großloge von
London, deren Mitglieder „gute und treue Männer sein sollen,
Männer von Ehre und Rechtschaffenheit, durch was für Benennungen
oder Glaubensmeinungen sie auch sonst sich unterscheiden
. Hierdurch wird die Maurerei ein Mittelpunkt der
Vereinigung und das Mittel, treue Freundschaft unter Personen
zu stiften, die sonst in beständiger Entfernung geblieben wären".2
Mit der königlichen Gesellschaft teilt die Großloge die Forderung
der Neutralität in allen politischen und kirchlichen Fragen,
und es wäre wohl möglich, daß dieser Ausschluß der Politik und
Religion aus der Loge auf den Einfluß der Mitglieder der königlichen
Gesellschaft zurückzuführen sei, die sich als Maurer haben
aufnehmen lassen. Die königliche Gesellschaft beschränkte sich
auf die Pflege der Naturwissenschaften, die Loge speziell auf
das gesellschaftliche Moment nicht ohne ethischen Hintergrund.
Der uns schon bekannte Eugenius Philalethes stellt in seinem
1722 der Großloge gewidmeten Buch gleichsam als ideales Programm
folgende Forderungen auf:3 Vermeidung politischer und
religiöser Fragen, Pflege der freien Künste und Wissenschaften,
Betätigung der Nächstenliebe, Treue gegen die Brüder, Gehorsam
gegen den Staat und seine Gesetze, Vermeidung von Streitigkeiten
vor Gericht, und daß diese Forderungen den Anschauungen

1 Neuausgaben und Übersetzungen älterer freimaurerischer Werke. 11.
Wiesbaden 1902. Vorwort.

2 Pflichten der Freimaurer 1723. I Hauptstück.

3 ßegemann im Mecklenburgischen Logenblatt 1896 Nr. 20 p. 195.


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