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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/boos1906/0151
DIE ENTSTEHUNG DER GROSSLOGE IN ENGLAND. 145

Wir ersehen aus alledem, daß die Großloge nicht etwas
Neues einführen wollte, im Gegenteil wünschte man die fast
vergessenen alten Gebräuche der Werkmaurer zu erhalten, von
dem Bestreben beseelt, mit dem Glänze hoher Altertümlichkeit
den neuen Verein zu vergolden. Mit dem Verfall der Gothik
verfielen auch die Bauhütten und die meisten der noch am
Anfange des 18. Jahrhunderts bestehenden Werkmeisterlogen
waren entweder ganz eingegangen oder sie führten nur noch ein
kümmerliches Leben. Als man dann beschloß, die früheren
Vereinigungen wieder aufleben zu lassen, da handelte es sich
nicht um weitreichende Ziele und große Dinge; die Anfänge der
Londoner Großloge waren im Gegenteil sehr unbedeutend, die
Zahl der Logen und ihrer Mitglieder so gering und ihre geistigen
und gesellschaftlichen Qualitäten so tief, daß die Gründer unmöglich
an die Verwirklichung großartiger Ideen wie etwa die
Gründung eines Menschheitsbundes gedacht haben können.1

Nur Anderson gibt 1738 uns nähere Kunde über die Gründung
der Großloge.2 Er erzählt: „König Georg 1. hielt am 20. September
1714 einen prachtvollen Einzug in London, und nachdem
die Rebellion im Jahr 1716 gedämpft war, so erachteten die
wenigen Logen in London, die sich von Sir Christoph Wren
vernachlässigt fühlten, für geeignet, sich unter einem einzigen
Großmeister als Mittelpunkt der Vereinigung näher aneinander
zu schließen. Gedachte Logen waren folgende: 1) die im Bierhaus
zur Gans und Rost, St. Pauls-Kirchhof; 2) die im Bierhaus
zur Krone, Parkers Lane bei Drury-Lane; 3) die in der Schenke
zum Apfelbaum, Covent-Garden; 4) die in der Schenke zum
Römer und Trauben, Channel-Row, Westminster. Diese und
einige alte Brüder versammelten sich in dem genannten Apfelbaum
und, nachdem sie den ältesten Meister — Maurer auf

1 Vgl. auch Begemann in Mecklenburgisches Logenblatt 1896 Nr. 15
p. 145.

2 F. C. Schwalbach, Die ersten Jahre der Großloge von London. 1883.
Krüger, Die ersten Jahre der Großloge von London. 1884. Gould, Four
Old Lodgea. London 1879, Begemann in B Z C. 1891, 278 Anrn. und in
Mecklenburgisches Logenblatt 1896 Nr. 15 p. 146 ff.

H.Boos, Geschichte der Freimaurerei. 10


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