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DIE FREIMAUREREI IN FRANKREICH.

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in Bezug auf ihren Stand gleich." Auch Sceau rompu1 äußert
dasselbe: „Jeder Maurer ist in der Loge Edelmann; man legt,
indem man dort eintritt, seinen bürgerlichen Stand ab, wie man
seinen Titel an der Thür zurückläßt, um ganz einander gleieh
zu sein. Man erkennt daran den ganzen Nutzen der Einrichtung,
welcher sozusagen die Humanität in ihre Rechte einsetzt, indem
sie alle Stände einander nahe rückt, oder vielmehr, indem sie
vergessen läßt, um nur den des Bruders bestehen zu lassen.
Welch Glück kann aus solcher Verbindung hervorgehen und wie
viel Annehmlichkeit kann diese Gleichheit im Verkehr verbreiten.a

So lange nur Engländer Logen hielten, blieb das Geheimnis
gewahrt. Denn diese Nation, sagt 1'Ordre trahi, ist schweigsam,
weil sie beständig denkt, und sie war mehr als irgend eine
andere geeignet, einen so kostbaren Schatz zu bewahren. Erst
als auch Franzosen in das Geheimnis eingeweiht worden waren,
begann man davon zu reden. Die sicherste Nachricht über die
Anfänge der Freimaurerei in Frankreich gibt eine 1744 in Frankfurt
a. M. und Leipzig erschienene Schrift: „Der sich selbst verteidigende
Freimaurer," wo in § 6 berichtet wird: „daß zu
Ende des 1736. Jahres mehr als 60 Glieder versammelt gewesen
, welche den Herrn Charles Radeliff (verschrieben für
Radcliffe), Grafen von Derwentwater, Pair von England, zu
ihrem Großmeister erkiesten, nachdem schon vorher Jacques
Hector Madeane (verschrieb, für Macleane), ein schottischer Ritter
dieser Bedienung viele Jahre vorgestanden."* Lord Derwentwater
war ein eifriger Parteigänger der Stuarts und mußte daher 1716
aus England entfliehen. Diese erste Loge in Frankreich hatte
also einen exclusiv ultrakatholischen und absolutistischen Charakter.
Derwentwaters Nachfolger war 1737 der Lord Hernouester,
worauf dann 1738 ein vornehmer Franzose Duc d'Antin zum
Großmeister gewählt wurde. Doch hatte die Freimaurerei in

1 Le Sceau rompu ou la Loge ouverte aux Profanes par un Franc-
Macons. A Cosmopolis 1745 p. 22 f.

2 Allg. Handbuch der Freimaurerei II, 367 Note f.


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