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DIE FREIMAUREREI IN FRANKREICH,

187

Geschichte der Freimaurerei von Anderson hatte von Anfang an
nicht befriedigt. Ramsay lehnte daher die Herleitung der Freimaurerei
von Salomon oder gar von Noah oder Abraham als
eine Fabel ab und verlegte ihren Ursprung in die Zeit der
Kreuzzüge. „Zur Zeit der Kreuzzüge nach Palästina," sagt
Ramsay,1 „vereinigten sich mehrere Fürsten, Adlige und Bürger
und taten ein Gelübde, die christlichen Kirchen im heiligen Lande
wieder herzustellen und sich zu bemühen, die Bauart derselben
auf ihre erste Einrichtung zurückzuführen. Sie verständigten
sich über mehrere alte Zeichen und aus der Religion entnommene
symbolische Worte, um sich daran von den Ungläubigen und
Sarazenen zu erkennen. Man teilte diese Zeichen und Worte
nur denen mit, die feierlich und oft am Fuße des Altars versprachen
, sie niemals zu offenbaren. Dieses heilige Versprechen
war daher kein verabscheuungswürdiger Schwur, wofür man ihn
ausgibt, sondern ein achtungswertes Band, um die Christen aller
Nationen in ein und derselben Bruderschaft zu vereinen. Einige
Zeit nachher verband sich unser Orden aufs engste mit den
Rittern des heiligen Johannes von Jerusalem. Seit der Zeit
tragen alle unsere Logen den Namen: Logen des h. Johannes,
Diese Vereinigung geschah nach dem Vorbilde der Israeliten,
als sie den zweiten Tempel bauten. Während diese mit der
einen Hand Kelle und Mörtel handhabten, trugen sie mit der
andern Degen und Schild."

Diese Geschichtskonstruktion ist genau so unhistorisch wie
die des Anderson, allein sie fand mit der Zeit Anklang und ging
in die Französische Übersetzung des Englischen Konstitutionenbuchs
von de la Tierce über, sowie in die Französischen Rituale,
wo die 69. Frage lautet:

„Wem war Ihre Loge gewidmet?

Antwort. Dem h. Johannes.

70. Frage. Warum?

Antwort. Weil zur Zeit des Krieges in Palästina die Ritter-
Maurer (Chevaliers ma^ons) sich mit den Rittern des h. Johannes

1 Schiffmann, Ramsay 92 f.|


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