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ACHTES KAPITEL.

die Herausgeber der genannten Wochenschrift, Freimaurer gewesen
sind, wissen wir nichts, eine regelrechte Loge konstituierte
sich in Zürich erst 1740,1 merkwürdig ist es aber doch, daß
1737 Professor J. G. Altmann in Bern, Vorstand der „neuen
Gesellschaft" daselbst, in einem Briefe an Bodmer schreibt:2
„Schließlich bitte an Junker Wyß und Herrn Orell wie auch
die ganze ehrende Societät der Herren Freimaurern meine gehorsame
Komplimente abzulegen." 1745 schrieb die „Verjüngte"3
deutsche Gesellschaft in Bern an die „Wachsende deutsche
Gesellschaft "in Zürich: „Man hat hier drei gedruckte Reden
aus dem Lager der Freimaurer, davon die von Halle als ein
Meisterstück der Beredsamkeit unsere Gesellschaft fast entzückt."
Demgemäß muß ein Zusammenhang zwischen diesen literarischen
und den Freimaurergesellschaften bestanden haben, aber diese
ersteren waren sehr wenig zahlreich und stießen durch ihren
gelehrten Pedantismus Leute von Geist eher ab. Ganz anders
die Freimaurer-Societäten. Diese boten sich als Stätten der
Geselligkeit dar, wo die Gebildeten 'die sie beschäftigenden
Fragen, in erster Linie Erziehung und Bildung, besprechen
konnten, wo man eine edlere Geselligkeit und Unterhaltung fand
und wo den Tugenden Kränze geflochten wurden. Doch schwerlich
hätte die Freimaurerei in Deutschland eine so große Bedeutung
und Verbreitung erlangt, wenn sie nicht im Ruf gestanden hätte,
sie wäre im Besitze besonderer Geheimnisse. Das Geheimnis
war das unwiderstehliche Lockmittel, das Gekrönte und Ungekrönte
anzog. Denn die Mystik, obgleich sie wissenschaftlich
durch Jakob Böhme ihren Abschluß gefunden hatte, übte auf
das deutsche Gemüt noch den alten Zauber aus, wie in früheren
Zeiten. Das offizielle Kirchentum konnte die religiös gesinnten

1 H. Boos, Handbuch der Freimaurerei. Aarau 1894 p. 333.

2 L. Keller, Die Deutschen Gesellschaften des 18. Jahrhunderts und
die moralischen Wochenschriften. Berlin 1900 p. 15 ff,

8 L. Keller 1, c. druckt „Vergnügte d. Gr.", aber siehe J. Bächtold,
Geschichte der deutschen Litteratur in der Schweiz. Frauenfeld 1887
p. 575 ff.


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