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ACHTES KAPITEL.

Reize widerstehen, sich mit Goldmachern einzulassen; diese
wiederum suchten Freundschaft mit den Freimaurern, weil die
Freimaurerei bei Groß und Klein im Gerüche stand, besondere
Geheimnisse zu besitzen,1 obgleich jedermann sich über die
Grundsätze der Freimaurerei, ihr Wesen und ihren Zweck genau
unterrichten konnte, da ja das Englische Konstitutionenbuch deutsch
und französisch in Frankfurt herausgegeben worden war und
eine Flut französischer Schriften den Deutschen Büchermarkt
überschwemmte. Aber unreine Begierde und eine zügellose
Phantasie umnebelten die Sinne und verdunkelten die lautere
klare Wahrheit.

Auf zwei Wegen fand die Freimaurerei Eingang in Deutschland
, aus England und Frankreich. Zwischen England und
Hamburg bestand ein alter intensiver Handelsverkehr, und dem
Englischen Einfluß wurden in Niederdeutschland vollends alle
Tore geöffnet, seitdem der Kurfürst von Hannover zugleich
König von England war. Viele Deutsche lebten, in England
und lernten dort die Freimaurerei kennen, und umgekehrt wohnten
viele Engländer in Hamburg und brachten dorthin ihre Gebräuche
mit. Der erste Deutsche Freimaurer ist Albrecht Wolfgang Graf
von Schaumburg-Lippe gewesen, der sich 1721 oder in den
folgenden Jahren als Mitglied der Loge zum „Römer und Trauben"
in London hatte aufnehmen lassen.2 Vielleicht ist es seiner Vermittlung
zuzuschreiben,8 daß Theophil Desaguliers (s. o. p. 143 f.)
die Ehre hatte, die Aufnahme des spätem Kaisers von Deutschland,
Franz Stephan, Herzog von Lothringen, im Juni 1731 im Haag
zu vollziehen. Seiner Gemahlin gegenüber, der Kaiserin Maria
Theresia vertrat er eifrig die Interessen des Freimaurerbundes.
Aber noch ein größeres Verdienst hat sich der Graf von Lippe
dadurch erworben, daß er Friedrich den Großen veranlaßte, dem
Bunde beizutreten. Am 17. und 18. Juli 1738 hielt sich König

1 H. Kopp, Die Alehemie in älterer und neuerer Zeit. Heidelberg 1886
II. p. 10 ff.

* L. Keller, Graf Albreeht Wolfgang von Schaumburg-Lippe und die
Anfange des Maurerbundea in England, Holland und Deutschland. Berlin
1901.

% Keller 1. c. p. 28.


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