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DIE ENTARTUNG DER FREIMAUREREI IM 18. JAHRHUNDEBT. 295

Anhängern werden zeitliches und ewiges Heil, besonders aber
weltliche Vorteile versprochen. „Glücklicher Bruder, Du besitzest
alles, was dich zeitlich und ewig beglücken kann. Dir
gehorcht die folgsame Natur ohne Zwang. Sie leihet Dir ihre
Kräfte. Du hast Kenntnis und Macht und Erlaubnis, das durch
den Fluch der Sünde inwärts gekehrte Licht wieder herauszuwenden
, alle Gewinnung hinwegzunehmen, Körper von ihren
harten Schlacken zu reinigen, helle zu inachen und auf den
höchsten Punkt der Vollkommenheit zu bringen."
aber schleuderte Wöllner die fürchterliche Drohung ins Gesicht:
„nur durch das Gebet der hohen Obern habe sich der ewige
Erbarmer erweichen lassen, uns den Orden zu geben; plötzlich
aber könne dies Licht sich wieder einhüllen und uns in Dunkelheit
und Finsternis zurücklassen, wenn auch nur ein Schatten
elenden Zweifels in unserer Seele aufsteigen sollte, wenn wir
nur einen Augenblick uns überreden könnten, der hohe Orden
sei nicht das, wofür er ausgegeben wird, und wir also getäuschet
sein möchten."1 Zahlreich strömten ihm die Brüder
zu, um der großen versprochenen Geheimnisse teilhaft zu werden.
Aber es ging den meisten wie Forster und seinen Freunden:
verlorenes Geld, verlorene Zeit und bittere Enttäuschung und
Reue waren die Folgen ihrer Torheit. Wie schamlos die Brüder
geschröpft wurden, erzählt uns Albrecht.2 Aus Furcht und Scham
wagten die Betrogenen nicht zu klagen, und die es mutig wagten,
wurden der Bosheit beziehtet. Auf dem berühmten Wilhelms-
badener Kongreß 1782 (s. o. p. 252 ff.) versuchten es die Obern
der Rosenkreuzer die Mitglieder des Templerordens in ihren
Orden hinüberzuziehen, doch scheiterte dieser Versuch an der
tapfern Gesinnung wackerer Maurer. Aber die Neigung für das
Wunderbare war allzugroß und namentlich in Berlin erreichte
der Unfug den größten Aufschwung. Fürsten, Grafen, Staatsmänner
, hohe Militärs und Beamte drängten sich in den Orden.

1 PMlippson 1. c. I, 80 ff.

2 H. C. Albrecht, Geheime Geschichte eines Rosenkreuzers. Hamburg
1792 p. 280 ff.


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