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DEE EINFLUSS DER FREIMAUREREI AUF DIE GEISTIGE KULTUR. 341

es den Gesetzen nicht zuwider wäre, weitere Schritte zu tun,
um mich dem Wesentlichen mehr zu nähern. Ich wünsche es
sowohl um mein selbst als um der Brüder willen, die manchmal
in Verlegenheit kommen, mich als einen Fremden traktieren zu
müssen. Sollte es möglich sein, mich gelegentlich bis zum Meistergrad
hinauf zu führen, so würde ich's dankbarlichst erkennen.
Die Bemühungen, die ich mir bisher in nützlichen Ordenskenntnissen
gegeben, haben mich vielleicht nicht ganz eines solchen
Grades unwürdig gelassen." Goethe veranlaßte dann auch seinen
fürstlichen Freund Karl August zum Eintritt in den Bund, und
beide wurden am 2. März 1782 zum Meister befördert. Leider
war es Goethe nicht lange vergönnt, den Arbeiten der Loge beizuwohnen
, denn am Johannisfest 1782 brach zwischen Bode, der
das System der strikten Observanz mit Übereifer verteidigte,
und dem Kabinetsrat Bertuch, welcher Redner war, ein heftiger
Streit los. Man erhitzte sich derart, daß der Meister vom Stuhl
die Arbeiten suspendieren mußte, wegen des „Ekels, Überdrusses
und Unwillens an den mancherlei Verirrungen, Täuschungen
und Betrügereien in der Maurerwelt und der Ungewißheit,
welchem System man sich am zweckmäßigsten anzuschließen

habe." Wir haben.......ja erfahren,............in.......welcher Gährung und Krisis

damals die Freimaurereiwar, wie die Systeme einander jagten
und wie die freimaurerischen Kongresse keineswegs die erhoffte

Kl|rung,,kiÄhteE,...... Die herrlichen Arbeiten Lessings und Herders, j

die besonnenen historischen Studien eines Vogel,1 trugen am
meisten dazu bei, die Freimaurerei wieder auf den richtigen Weg
zu bringen, und Schröder war der Mann dazu, der Loge eine
zweckentsprechende Organisation zu geben und die Rituale von
ihrem mystischen Schwulste zu reinigen. Herzog Karl August
teilte die Anschauungen seines Freundes über den Hochgradschwindel
, und mit seiner Genehmigung richtete er 1808 an die
unter der' Großioge zu Hamburg arbeitende Loge Günther zum
stehenden Löwen in Rudolstadt folgendes bezeichnende Schreiben:

1 Briefe die Freimaurerei betreffend. 3 Sammlungen. Nürnberg 1783
bis 1785.


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