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DIE REFORM DER FREIMAUREREI.

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erließ sie ein Zirkular an 16 Logen,1 worin sie eine Zirkelkorrespondenz
vorschlug; Gegenstände der Besprechung sollten
sein: Nachrichten über den Personalbestand einzelner Logen;
Mitteilung von Einrichtungen derselben; Anzeige von wohltätigen
Anstalten; Zusendung von Reden mit begleitender Kritik. All-
mählig erweiterte sich die Korrespondenz auf 32 Logen in Nord-
und Süddeutschland. In dieser Korrespondenz wurden alle möglichen
Fragen behandelt und eine reiche Fülle von Anregungen
* gegeben. Mehr und mehr näherten sich die Nürnberger Brüder
Schröder, und die Loge zu den drei Pfeilen nahm 1803 das neue
Hamburger Ritual an.

Friedrich Ludwig Schröder,2 geboren den 3. November
1744 zu Schwerin, war ein armes Theaterkind, das eine solch
entsetzlich traurige, gottverlassene Jugendzeit durchmachen mußte,
daß man es wirklich als ein Wunder Gottes ansehen muß, wenn
es nicht an Leib und Seele zu Grunde ging. Die Natur hatte
ihn reich an Körper, Geist und Gemüt ausgestattet. Er besaß
eine außerordentliche geistige Begabung und einen brennenden
Ehrgeiz, es allen vorzutun. Obgleich das Wanderleben des
Schauspielerberufs seiner Bildung hinderlich war, erwarb er sich
dessenungeachtet ausgebreitete Kenntnisse; neben etwas Latein
verstand er die meisten lebenden Sprachen, und in späteren
Jahren benutzte er jede Muße zur Vertiefung seiner Bildung.
Damals stellte man an den Schauspieler noch höhere Anforderungen
als heute, er mußte Sänger, Tänzer und Schauspieler
in einer Person sein und womöglich die Gabe der Improvisation
besitzen. Schröder bezauberte schon als kleiner Knabe die
Zuschauer, Kaiser und Könige ehrten ihn wegen seiner Kunst
und er gewann sich später als gereifter Mann durch seine Gewissenhaftigkeit
und sein ganzes tapferes Wesen die Achtung
und Liebe der bedeutendsten Männer seiner Zeit. In Hamburg

1 S. Merkel, Die Loge zu den drei Pfeilen in Nürnberg, Latomia XX11I,
97 ff.

2 Meyer, Fr. L. Schröder 1819. Zwei Bände. B. Litzmann, Fr. L.
Schröder. Hamburg u. Leipzig. L 1890. Vgl. auch Raumers Histor. Taschenbuch
. V. Folge. Y. 1875, p. 245 ff.


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