Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/boos1906/0383
DIE REFORM DER FREIMAUREREI.

377

blieb zwar in brieflichem Verkehr mit ihm, aber die persönliche
Anregung fehlte doch. Da wurde er, ihm ganz unerwartet, 1787
von den Brüdern der fünf vereinigten Hamburger Logen aufgefordert
, die Hammerführimg in der Loge Emanuel zu übernehmen
; nur mit Widerstreben gehorchte er, aber von diesem
Momente an regte sich sein maurerisches Pflichtgefühl und er
wurde, wie er selbst sagt, warm.

In Hamburg1 hatte die Freimaurerei schon sehr früh Wurzel
gefaßt, aber trotz dem regen Verkehr mit England war man
hier bald auf Abwege geraten. Alle Systeme waren verbreitet,
zuletzt noch die Berliner Rosenkreuzerei, und der Provinzial-
meister J, G. von Exter hatte sich tiefer als einer in den mystischen
Unsinn eingelassen. Wohl fehlte es in Hamburg nicht an
tüchtigen verständigen Männern, die sich von dem mystischen
Unwesen angeekelt fühlten und daher am liebsten alle Symbole
und Zeremonien über Bord geworfen hätten. Gegen beide Richtungen
mußte nun der Kampf geführt werden. Schröder griff
die Sache am rechten Fleck an, indem er zuerst die Logen
ökonomisch sicher stellen wollte. Er entwickelte eine ungeheure
Arbeitskraft. Jede freie Stunde widmete er freimaurerischen
Forschungen und er verwendete ein großes Kapital zum Ankauf
freimaurerischer Schriften. Noch gefährlicher als die Mystiker
erschienen ihm die stürmischen Neuerer. G. H. Sieveking, Stuhlmeister
der Loge Georg leitete seine Amtsführung mit einer
Rede ein, in der er die Gebräuche, Symbole und Eide der Freimaurerei
für Possen erklärte und die Brüder aufforderte, ihm
zur Einrichtung einer vernünftigen, Herz und Geist befriedigenden
, auf Freiheit und Gleichheit beruhenden Freimaurerei behilflich
zu sein. Da trat Schröder am 3. September 1789 gegen
Sieveking auf. „Mein Wort, meine Pflicht und meine Überzeugung
hindern mich, je meine Stimme dazu zu geben, daß
man die Grundfeste der Freimaurerei erschüttere. Denn die
Symbole aufheben, heißt die Freimaurerei aufheben.

1 F. Brandt, Geschichte des Alten Logenhauses der 5 vereinigten Logen
in Hamburg. 1891.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/boos1906/0383