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ZEHNTES KAPITEL.

Gibt es eine gesellige Tugend, die nicht in der Lehre der Freimaurerei
liegt? Was kann man uns also Neues und Besseres
geben? Was, das mit den Hieroglyphen unverträglich wäre?
Und hauptsächlich, das Bestand verspricht? Aber durch Verwerfung
der Hieroglyphen und Gebräuche will man uns etwas
sehr Wichtiges, etwas Unzuersetzendes nehmen; man will die
Kette zerreißen, die uns an so viele tausend zerstreute Brüder
knüpft; eine Kette, der Mancher seine Wohlfahrt, die Freuden
seines Lebens und selbst sein Leben zu danken hat." 1 Die Folge
seiner Rede war, daß Sieveking zurücktrat. In diesem Kampfe
wurde Schröder namentlich von J. Ph. Beckmann unterstützt,
einem hochgebildeten und vorurteilslosen Mann. 1790 gelang
es ihm, die Schottische Loge aufzuheben und Ende 1792 gründete
er den monatlichen Zirkel, dessen Zweck war; gemeinnützige
Anstalten ins Leben zu rufen, die Logenverwaltung zu erleichtern
und das Geheimnisvolle der Freimaurerei durch historische
Forschungen zu enträtseln. Die Gesellschaft eröffnete am 11. Jan.
1793 ihre Sitzungen und ihre erste Frucht war die Stiftung
eines Krankenhauses, das noch heute besteht. In der Loge
herrschte Ordnung und Einigkeit, allein man vermißte ein reges
geistiges Interesse und die Gefahr lag nahe, daß die Loge bald
wieder in die alte Versumpfung zurücksinken würde. Als
Gegengift schlug Schröder 1797 die Einrichtung einer Instruktionsloge
und einer ökonomischen Loge für Brüder des III. Grades
vor. Dieser Plan, die Brüder zu höherer geistiger Selbsttätigkeit
anzuleiten, war vortrefflich, aber er scheiterte an der Indolenz
der ältern Brüder.2 Am 15. November 1800 wurde das neue
Logenhaus eingeweiht und damit begann eine neue Epoche.

Schröder hatte unablässig seinen maurerischen Forschungen
obgelegen; durch persönlichen Umgang mit Herder suchte er
seine Anschauungen zu erweitern und zu vertiefen.3 Auch mit
andern Forschern, wie z. B. Feßler in Berlin, Schneider in

1 Bauhütte 1858 p. 197.
3 Latomia XXVIII, 54.

« S. o. p. 335; Herders sämtliche Werke ed. Suphan XXIV p. 597 f.


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