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DIE REFORM DER FREIMAUREREI.

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nützte Schröder die eingelaufenen Bemerkungen zu Verbesserungen,
und in dieser Form gelangten die Schröderschen Rituale am
29. Juni 1801 in der allgemeinen Meisterversammlung der fünf
vereinigten Logen zu Hamburg zur Annahme. 1816 wurden sie
nochmals revidiert und gedruckt, und dergestalt dienen sie noch
heute den unter der Großloge von Hamburg stehenden Logen
(1890 waren es 32 Logen).

Irren ist menschlich. Dieser Satz bewährte sich auch am
Schröder'schen Reformwerk. Er wollte zur Quelle der Freimaurerei
herabsteigen; er glaubte diese Quelle im Altenglischen
Ritual gefunden zu haben und er hatte keine Ahnung, daß das
von ihm benutzte der Esslinger Loge1 angehörige Ritual ein
entstelltes war, das auf der Schrift Jachin und Boaz beruhte.2
Er teilte diesen Irrtum mit Feßler, Schneider und Krause. Dessenungeachtet
ist Schröders Bearbeitung ein immenser Fortschritt;
namentlich hat er dem Meistergrad seine volle Würde wiedergegeben
. Mit Recht hat daher dieses Ritual großen Anklang
gefunden und wurde von einer großen Anzahl Logen in Deutschland
, Italien und der Schweiz8 der Neubearbeitung ihrer Rituale
zu Grunde gelegt.

Am 19. April 1801 wurde sodann das neue Hamburger
Konstitutionenbuch angenommen, und am 4. Febr. 1811 erklärte
sich, Hamburg von England unabhängig, ein Schritt, der in
Deutschland Beifall fand. 1814 wurde Schröder zum Großmeister
gewählt, aber schon am 3. September 1816 starb er. Er schied
dahin, „wie die Sonne eines schönen Sommerabends, Licht und
Wärme in den Strahlen des Abschieds verteilend, von Wolken
unverhüllt."

Wie in Frankfurt und Hamburg, so begann man zur gleichen
Zeit auch in Berlin Hand an die Reform des Logenwesens zu

1 Dieses Ritual erschien bei G-erlaoh in Freyberg in Deutscher Übersetzung
: Catechismus für Freymaurer.

2 S. Schwalbach, Geschichte des ält. maur. Gebrauchtums p. 75 f.

3 S. 8chuhmacher, Das Ritual der Loge zur Hoffnung in Bern in Alpina
1884, p. 2 ff. Doch ist es unrichtig, wenn Schuhmacher p. 6 sagt, Schröder
fuße auf Krause.


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