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DIE REFORM DER FREIMAUREREI.

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die edlern Gefühle des Menschen berechnete Darstellungen,
durch welche das von dem Verstände erkannte Wesen der Freimaurerei
dem Herzen näher gelegt und dasselbe dafür erwärmt
und begeistert würde/1 An Stelle der Grade setzte er seine
Erkenntnisstufen. Diese sollen in einem ausführlichen historischen
Unterrichte von den verschiedenen, teils erloschenen,
teils noch tätigen Logensystemen bestehen. Die Initiationen
sind rein moralische Mysterien, das heißt dramatische Akte, die
nicht für Freimaurerei gehalten werden sollen, sondern nur als
Mittel dienen, um auf das moralische Gefühl zu wirken, dasselbe
bisweilen zu erwärmen und für den Zweck der Brüderschaft
zu begeistern."

In der Nacht, die das neue Jahrhundert vom alten schied,
wurden die neuen Rituale angenommen. Aber die Brüder murrten,
daß es keine Kordons, keine Degen, keinen Ritterschlag mehr
gäbe, daß es folglich mit der Freimaurerei zu Ende sei. Feßler
hatte inzwischen Schröder kennen gelernt. Schröder plante eine
nähere Verbindung der drei Großlogen Hamburg, Hannover und
Royal York. Feßler arbeitete einen Entwurf aus und am 13. September
1801 wurde die Vereinsurkunde in der Loge Royal York
verkündet. Darnach erkannten diese Logen das älteste Englische
Ritual der drei Grade als die beste historische Erkenntnisquelle
des Wesens und der Tendenz des Freimaurerbundes an!a Ihnen
ist der Zweck der Freimaurergesellschaft: Gemeinschaftliche
äußere Ausbildung, Erhaltung und Fortpflanzung der Freimaurerei.

Undank ist der Welt Lohn! Das sollte Feßler bitter genug
an sich erfahren. Die Reibungen wurden zuletzt so stark, daß
er es vorzog, der Loge den Rücken zu kehren. „Der einzelne
erleuchtete und vollendete Freimaurer tut besser, wenn er sich
von aller Logenamtstätigkeit entfernt hält und dafür lieber
den einzelnen würdig befundenen Logenbruder durch freundschaftliche
Mitteilung seiner Kenntnisse, Erfahrungen und Ein-

1 Feßlers Schriften II, 347.

2 Schriften II, 348 f. III p. XL f.

3 Keller, Geschichte der Freimaurerei in Deutachland p. 225 ff»


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