Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TX 2014/526
Schmidt, Emil [Hrsg.]
Catalog der im Anatomischen Institut der Universität Leipzig aufgestellten craniologischen Sammlung des Herrn Dr. Emil Schmidt: nach dem Bestande vom 1. April 1886 zusammengestellt von Dr. Emil Schmidt
[Braunschweig], [1887?]
Seite: F 179
(PDF, 44 MB)
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Anatomische Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



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4) aus Abydos.

A. 111. Von mir zu Abydos von Fellachen gekauft. Mumienkopf; dicke, an den Weichtheilen festhaftende,
pechdurchsetzte Leinenhülle. Der knöcherne Schädel hat sich ganz von den ihn bedeckenden Weichtheilen
gelöst; letztere fehlen um Obergesicht und bis zum Scheitel hinauf, so dass hier der Knochen
ganz frei liegt. Haare auf dem Kopfe dicht, gerade, braun, ca. 1 cm lang.

A. 112. Aus Mook's Sammlung. Mumienschädel, der nur noch an wenigen Stellen Reste von "Weichtheilen
und pechgetränkter Leinwand zeigt. Gesicht stark zerbrochen. Knochen braun, besonders an der
Schädelbasis dunkel. Nasendach durchbohrt.

A. 113. Aus Mook's Sammlung. Mumienkopf, der nur noch wenige Leinwandreste zeigt, dessen Weichtheile
aber durch früheres Feucht- und wieder Trockenwerden stark verändert sind, so dass man wohl die
Grundform der Gesichtszüge, nicht aber deren physiognomisches Detail erkennt. Im Gesicht ausgedehnte
Spuren von Vergoldung.

A. 114. Von mir zu Abydos von Fellachen gekauft. Aus seiner Leinwandhülle ausgeschälter Mumienkopf.

Nasenspitze, Kinn und Ohrenränder etwas Verstössen; Haut pechschwarz, hart, stellenweise gerissen.
Haare nicht nachzuweisen. Mund weit geöffnet. In Mund und Nase liegen schwarze Bündel grober
Leinwand. Augen geschlossen. Dummer Gesichtsausdruck.

A. 115. Aus Mook's Sammlung. Gesicht bis einschliesslich der Ohren in Binden eingewickelt, welche die
Grundformen des Gesichts erkennen lassen, und auf welchen man trotzdem, dass die Pechschicht
durchgeschlagen ist, doch noch die Aufmalung der Augen, Augenlider etc. erkennt. Am Hirnschädel
liegt die Haut, stellenweise auch der Knochen frei. Am Scheitel kürzeres, am Hinterhaupte über
10 cm langes, wellig-lockeres, fuchsig-dunkelbraunes Haar.

A. 116. Aus Mook's Sammlung. Keine Leinenumhüllung. Weichtheile früher feucht, sind jetzt mulmigschimmelig
eingetrocknet. Nase eingesunken, Gesichtszüge wenig deutlich. An der Nase und linken
Backe Spuren von Vergoldung; auf der linken Backe kurzer, dunkler Bart; ähnliche Haare auf dem
Hinterkopfe.

A. 117. Aus Mook's Sammlung. Mit harz durchtränkten, schwarzen Binden umwickelter Kopf. Am Hinterkopfe
bilden diese Pechbindenmassen einen nach hinten abstehenden harten Vorsprung; der übrige
Kopf ist nur zum Theil von Binden bedeckt; die Züge des Untergesichtes treten deutlich hervoi\
Nase ziemlich vorstehend, Mundgegend eingesunken, Kinn stark vorspringend. Die Physiognomie
erinnnert an einen Indianerkopf.

A. 118. Aus Mook's Sammlung. Grösstentheils in grobe, braune Leinenlappen eingehüllt, durch welche hindurch
doch noch die Gesichtszüge im Groben zu erkennen sind. Stirn niedrig, Nase spitz, weit vorstehend
;• Haut braunschwarz, früher schmierig, jetzt trocken. Am Hinterkopfe tritt etwa 10 cm
langes, rothbraunes Haar unter der Leinwand hervor; es ist durch Harz zu mehreren lockigen, langen
, schmalen Bündeln zusammengeklebt.

II. Getrockneter Kopf aus Algier.

A. 119. (v. d. Hoeven's Catalog Nr. 85.) Mit Sublimat behandelter und getrockneter Kopf eines Arabers
(Beduinen). Kopfhaare bis auf eine runde, ca. 15cm im Durchmesser haltende Stelle hinter dem
Scheitel kurz geschoren; an dieser Stelle sind die Haare durchschnittlich 10 bis 15 cm lang und aus
ihrer Mitte ragt ein 25 bis 30cm langer, zweizeiliger Zopf hervor. Haare gerade, ziemlich straff,
schwarz. Bart an Oberlippe, Kinn und Backen x/2 °is 1 cm lang. Augenbrauen und Wimpern dicht.
Haut braunschwarz, hart, angetrocknet. Augen offen, Augäpfel tief eingesunken. Knorpelige Nase
etwas eingesunken und am Rande der Nasenbeine abgesetzt. Im geöffneten Munde liegen Schneidezähne
und Eckzähne frei. Ohren klein. Gesichtsform schmal, feingeschnitten.

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