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UNTERSCHÄCHEN.
Auf der Konferenz der drei Orte zu Brunnen
vom 5. Februar 1563 wird das Gesuch
des Kirchenvogt Joder Kempf von Unter-
schächen, Schwager des Statthalters Johann
Kuhn, um ein Fenster in sein neues Haus in
den Abschied genommen. Das Haus des Karl
Martin Arnold ragt durch Alter und Grösse
hervor; es wird darin eine Wirtschaft betrieben
.
Ein Bau ganz eigener Art ist vor Jahrzehnten
leider verschwunden. Er gehörte ursprünglich
der aus dem Wallis eingewanderten
Sippe »der Frauen«, welche 1374. in Konrad
dem Lande Uri ein Standeshaupt schenkte.
Konrad der Frauen verblutete mit andern
Helden 1386 in der Freiheitsschlacht zu Sem-
pach. Das Steinhaus zeichnete sich durch
ungewöhnliche Stärke aus, verjüngte sich
stockweise nach oben und trug statt des Daches
eine gemauerte Pyramide. Die festen Türen
und die vergitterten Fenster gaben dem Volke
Anlass, diesen mittelalterlichen Wohnturm als
Gefängnis zu bezeichnen. Der grosse Eichentisch
, aus einem einzigen Klotz ausgehauen
und mit teilartigen Vertiefungen, soll jetzt im
Landesmuseum aufbewahrt sein. W.
WASSER
(Abbildung S. 104.)
Einst Zollstätte, die Ende des 18. Jahrhunderts
jährlich ungefähr 2300 Gl. einbrachte
. Haus auf dem Bogen, daneben das
Haus des Franz Jos. Gerig, mit geschnitzten
Ornamenten ganz übersponnen; ein gleich
dekoriertes Haus des Jos. Maria Furger in
der Meiergass-, die alte Post, ihr Saal war
einst mit bildlichen Darstellungen in den
Quadraten des Fachwerkes versehen; Haus
des Jos. Gerig an der Meiergass mit einigen
Ornamenten; der alte Ochsen wies vormals
reich ornamentierte Falläden oder Ziehbalken
auf mit dem Motiv der gewundenen Säule
in der Mitte. Man beachte die vornehme
steinerne Treppenanlage. Hier soll General
Suworoff im September 1799 abgestiegen
sein. Das Steinhaus des Kaspar Gerig am
Dorfplatz; auf letzterem ein schöner Brunnen
mit dem Bilde des hl. Gallus auf der Steinsäule
und dem Uristier am Becken. Das Haus
des Anton Gamma, mit Schnitzereien geziert,
wanderte nach Luzern. Im Filialdorf Meten
steht auf »Eisten« (1317 Ousten, Oegsten
ehemals Hochwacht) ein ungewöhnlich altes
Haus mit primitiven Ornamenten an den Türpfosten
. Ausserordentlicher Weise zieht sich
der Hausgang nicht quer, sondern parallel zur
Firstlinie an der Westwand hin. Haus der
Geschwister Gamma zu Husen. Malerische
Gruppe von sonnegeschwärzten Häusern im
Dörfli. Haus mit der sogenannten »Heidenmauer
« zu Feringen. M.
LV
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