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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_06_1918/0007
I. IM STADTGEBIET SCHAFFHAUSEN.

A. Allgemeines.

Wappentier am Rathaus.

Während die Geschichte des Schwyzer
oder des Urner Bürgerhauses die Geschichte
des ländlichen Herrensitzes bedeutet
, darf das Schaffhauser Bürgerhaus als
der volle Ausdruck der Bürger- und Zunftherrlichkeit
des XVI. und XVII. Jahrhunderts
angesprochen werden.

Wie andere grössere Niederlassungen
verdankt Schaff hausen seine Entstehung und
Entwicklung der glücklichen Lage an drei
mächtigen Strassen und am Wasserwege.
Auch das teilt Schaffhausen mit Gemeinwesen
ähnlicher Art, dass es neben und um
ein reichdotiertes Kloster zur Stadt heranwachsen
konnte, um das Ende des XII. Jahrhunderts
sogar zur unmittelbaren Reichsstadt.

Die dem städtischen Elemente innewohnende
Lebenskraft reckte sich aber bald und führte
in zahlreichen Kämpfen gegen den Abt als
Oberherrn und gegen den kleinen Rat als
Adelspatriziat zur stufenweisen Autonomie
und zu einer demokratischen Zunftverfassung.
Während sich nun die Beziehungen zum
Mutterhaus Oesterreich, zum umliegenden
Adel des Hegau, ja selbst zum Reiche mehr
und mehr lockerten, knüpften sich andere
Bande: 1501 trat Schaff hausen in ein ewiges
Bündnis mit den Eidgenossen. Als vollends
das emporstrebende Gemeinwesen durch die
Einführung der Reformation in den glücklichen
Erbbesitz aller Rechte und Besitzungen
des Klosters gekommen war, erklomm
es rasch den Höhepunkt seiner Entwicklung
und begann sich in dem neuen Besitz wohnlich
einzurichten.

Wenn wir uns nun zu der Beschreibung
der Stadt wenden, so ist zu bemerken,
dass die Gassenzüge von heute im frühesten
Mittelalter schon die nämlichen waren;
dagegen sind die Häuser jener früh mittelalterlichen
Stadt buchstäblich vom Erdboden
verschwunden. Romanische und frühgotische
Bauspuren sind ausserhalb des Klosterbezirkes
im Stadtgebiete eine grosse Seltenheit.
Jener fürchterliche Brand von 1372 zerstörte
sozusagen die ganze Stadt, und nur die
schwermassiven Herrentürme (man zählte
deren etwa zwölf) hatten den zerstörenden
Flammen zu trotzen vermocht. Auch das
Kloster mit dem Münster blieb wie durch
ein Wunder verschont. So schwer dieses
Brandunglück damals die Stadt traf, so
wohltätig waren seine Folgen in baulicher
Beziehung. Die schon im Jahre 1342 erlassene
Verordnung über den Bau von
Häusern wurde aufs neue herangezogen,
und man verbot von jetzt ab die Erstellung

V


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