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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_06_1918/0014
Bureaulokales ein in die Strasse vorspringender
Kellerhals befunden haben muss.
Der Hausgang nahm vordem die ganze
Breite ein und war gepflastert. Nach hinten
zu weitet er sich zur Flurhalle und gibt
durch zwei steinerne Törlein den Zugang
rechts zum geräumigen Hof, links zum später
angebauten, polygonen Treppenturm. Das
vormalige runde Treppentürmchen existiert
noch bis zur halben Höhe in der Südost-
Hofecke. Am Treppenmauerkopf des ersten
Podestes bemerken wir in Stuck das Peyer-
wappen mit vollständiger Helmzier und der
Jahreszahl 1683; auf dem zweiten Absatz
eine Fratze in gleicher Art und Arbeit. Vom
Treppenturm an der Hinterfassade gelangt
man in jedem Stockwerk zuerst in die geräumige
Vorhalle, auf die von drei Seiten
schöne, harthölzerne Türen münden. Die
Disposition der Geschosse ist klar und praktisch
: Vorne hinaus die Erkerstube und der
„Saal", um die Vorhalle Küche und Schlafräume
gruppiert. In der Erkerstube flankieren
zwei zierliche, korinthische Säulchen
die Ausbuchtung des Erkers; an Decke und
Stichbogen die übliche Antragarbeit, während
im Saale links sich eine anmutige
Stuckdecke zeigt. Vier zierliche Eckkar-

„Weisse Rose", Detail einer Stuckdecke im ersten Stock.

tuschen stellen die Jahreszeiten dar: Mit
Rosenstock, Feigenbaum, Rebstock und beschneiter
Tanne. Hinter diesem „Saal" ein
kleineres Gelass mit blumenbemaltem Holz-
wändli, das ein schmales Geheimtreppli, das
„Nonnestägli", zum zweiten Stock enthält, wo
es in einen doppeltürigen Kasten mündet.

Im zweiten Stocke ist eine überaus kräftige
und reichgehaltene Stuckdecke der Spätrenaissance
zu sehen. Leider ist das Mittelfeld
, in welchem früher jedenfalls ein Ölgemälde
prangte, heute leer. Bei einer
Renovation zeigte sich unter dem Stuck eine
schöne, mit Einlagen geschmückte Täferdecke
in Nussbaumholz. Total unabhängig,

„Weisse Rose", Stuckfigur an der Decke im zweiten Stock.

als eigener Bauteil, ist an der nordöstlichen
Ecke ein Seitentrakt rechtwinklig zum
Hauptgebäude angebaut worden. Dieser
weist im ersten Stocke, im sogenannten
Archiv, einen schönen, kreuzgewölbten Raum
auf, mit den farbigen Wäpplein der Peyer
und Speisegger an den Gewölbeschlusssteinen
. Dieser Raum ist von der Wendeltreppe
her, durch eine schwere, reiche,
eiserne Türe zugänglich. Im Obergeschoss
dieses Traktes ein weiterer Saal mit Stuckdecke
im Stile des XVII. Jahrhunderts. Als
koketter Abschluss sei das Peyerwäppchen
mit Bogenschütze im ausgestanzten Wetterfähnchen
erwähnt.

Das Haus zur Taube

Fronwagplatz Nr. 2 (Tafel 10).

Es stammt vermutlich aus dem Jahre 1623
(das Datum befindet sich über der Haustüre
) und ist damals einer umfassenden
Renovation und wohl auch Neugestaltung
unterzogen worden. Der Hauptschmuck
des stattlichen Hauses ist der vierstöckige,
polygone Erker an der Hausecke zur Oberstadt
. Er ist als Strassenabschluss schon
weit vom Herrenacker und von der Vorstadt
her zu erblicken und bildet zu-

XII


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