Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_06_1918/0022
Gotteshand erscheint schützend mit einem
Zweige über ihm. Seltsamerweise ist die
Inschrift französisch: „II faut souffrir et
esperer." Links und rechts die Jahrzahl
1687. Ein tragisches Stück Familiengeschichte
knüpft sich an dieses Gemach.
Hier soll der zweite Sohn des Kriegsrates
Hans Konrad Peyer Im Hof, David mit
Namen, über 30 Jahre in geistiger Verwirrung
, von der Aussenwelt abgeschlossen,
verlebt haben.

Auch hohen Besuch hatte das „grosse
Haus" zu verzeichnen. 1773 wurde hier der

Herzog von Cumberland, der Bruder des
Königs von England, einlogirt. Weniger
noble Gäste warfen die stürmischen Tage
des April und August anno 1799 ins Haus,
als sich in der Nähe die Russen, Kaiserlichen
und Franzosen beständig balgten. Aus
dem „grossen Haus" soll die russische
Kriegskasse in der Sammlung des histor.
antiq. Vereins stammen.

Eine weitere Reihe von Patrizierhäusern
wird im Kapitel über die Bauweise des
X VIII. Jahrhunderts behandelt werden.

Die Zunfthäuser.

Das Zunftwesen war eng in das öffentliche
Leben der Stadt verwoben. Die Zugehörigkeit
zu einer der zwölf Zünfte bedeutete
für den Bewohner die Bedingung und die
Form seines Daseins. Eine Korporation, die
so wesentlichen Anteil an den öffentlichen
Angelegenheiten nehmen durfte, musste notgedrungen
auch Bedacht auf ihre äussere
Repräsentation nehmen. Dazu war das
Zunfthaus eben recht. Einmal bedurfte es
eines grossen Saales zu den vier Jahresversammlungen
der Zunftgenossenschaft
und alsdann einer Zunftstube zur freien
Zusammenkunft der Genossen nach der
Tagesarbeit und wohl auch einer Wohnung
für den „Stubenknecht", wie man den
Zunftwirt nannte. Die Mehrzahl der erhaltenen
Zunfthäuser stammt aus dem Ende
des XVII., und aus dem Ende des XVIII.
Jahrhunderts. Lediglich das Zunfthaus der

Schützen auf der Breite, die Schmiedstube
und die Schneiderstube reichen ins XVI.
Jahrhundert zurück. Die letztere in einzelnen
Bauteilen sogar ins XV. Jahrhundert. Alle
sind heute ihrem ursprünglichen Zwecke
entfremdet.

Das Schützenhaus

Auf der Breite (Tafeln 29 und 30).

Es wurde im Jahre 1537 erbaut, nachdem
die Büchsen-Schützen schon mehrere
Jahre um eine neue Schiessstätte gebeten
hatten, da ihr Schiessen über den Rhein
in den Fischerhäusern Gefahr und Widerwärtiges
zu verursachen begonnen hätte.
Aus zahlreichen Ratsprotokollen des XV.
Jahrhunderts ersehen wir, dass der Rat dem
Schiesswesen mit „Fürwaffen" und der
Erziehung von tüchtigen „Fürschützen"
grosse Aufmerksamkeit schenkte. Das er-

XX


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_06_1918/0022