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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_06_1918/0031
pen des damaligen Erbauers von Kheinau,
in Verbindung mit dem Klosterwappen.
Auf gleichem Boden in der westlichen Hälfte
stossen wir auf den sogenannten „Spiegelsaal
", im Geschmacke des beginnenden Rokoko
. Der Standort der Spiegel ist noch
heute an den bis vor zwei Jahren hübsch
mit leichten Blumenranken bemalten Wänden
zu sehen gewesen. In der Holzdecke
prangt in der Mitte abermals das grosse
Rheinauer Abtwappen, diesmal in weiss-
licher Färbung sehr vornehm zu der in
Blassblau und Weiss gestrichenen Decke
stehend. — Sehr bemerkenswert ist die
Küche im Erdgeschoss des Pächterteiles in
der Nordwest-Ecke. Sie ist gedeckt mit
hohen vier Kreuzgewölbekappen, die in der
Mitte von kräftiger Steinsäule getragen
werden, und zeigt noch den roten Fliesenboden
.

Die mächtigen Dachböden dienten zur
Aufspeicherung der reichen Hafer- und
Weizenerträgnisse, auf welche Produkte
sich das Kloster hier hauptsächlich verlegt
hatte. Der Hof ist heute im Besitz der
Bürgergemeinde Schaffhausen.

Das Landgut zum ebern Bohnenberg

Neuhausen (Tafel 47).

Auch der obere Bohnenberg ist ein junkerlicher
Landsitz mit z. T. klösterlichen
Herrschaftsrechten gewesen. Über dem Torbogen
im Untergeschoss sitzt ein Wappenfeld
in Stein, links das Wappen der Stadt
Schaffhausen, rechts dasjenige der Stokar
von Neunforn und in der Mitte darüber
den Abtstab weisend.

Die Fassade ist die des gotischen Fensterhauses
. Die Ostfront zeigt im ersten Stock
ein fünffach gekuppeltes Fenster, daneben
vier einfache; das westliche Riegelwerk in
Eichenholz ist rot bemalt. Hier sind auch
Spuren der ehemaligen Freitreppe zum ersten
Stock sichtbar, aus der Zeit, als im Bohnenberg
noch gewirtet wurde. Der damalige
starke Wagenverkehr auf der grossen
Badener- und Basel-Waldshuter-Strasse ging
hier vorbei und machte den Bohnenberg
zu einer weitbekannten Gastherberge. Kurz
nach dem erschütternden Weltdrama von
1815 kaufte ein Joh. Heinr. Bendel den
Sitz, fand aber Türen, Fenster und Fensterläden
ausgebrochen. Sie waren in den
Lagerfeuern der Kosaken dem Galgenbuck
entlang aufgegangen.

Im zweiten Stock gegen Norden befindet
sich noch eine gute Stuckdecke mit Früchtestücken
und Ranken im Stile Höschellers.
Das Haus ist durch eine Brandmauer in
zwei Teile geteilt, deren Fussböden ungleich
hoch liegen.

Im Gebiete der Stadt.

Das Landgut zur Sonnenburg

Hintere Breite (Tafeln 48, 49 und 50).

Die umfangreiche Anlage mit grossen
Vorratsräumen, umgeben mit Schutz-,
mauern (die heute leider gefallen sind), und
mit einem Terrassengarten auf der Südseite,
wurde unzweifelhaft zu Anfang des XVII.
Jahrhunderts als ständiger Wohnaufenthalt
eingerichtet. Das gesamte Gut gehörte vorher
dem Konrad Thorrer und ging von
diesem dann auf Bürgermeister Hans Conrad
Meyer, den Erbauer des Hauses, über. 1633
kam es an die von Ziegler und von diesen
durch Erbschaft an die Peyer Im Hof vom
„Grossen Haus". Nachmals erwirbt ein
Stokar das Haus im XVIII. Jahrhundert
durch Tausch und nach ihm, bei seinem
Ableben 1855, ein David Peyer aus London.
Im XIX. Jahrhundert waren es zwei Generationen
der Familie Neher und ihre Erben
, die hier wohnten und noch wohnen.
Ein bestimmtes Baudatum kennen wir nicht.
Das nördliche Eingangsportal zu den Kellerund
Vorratsräumen, mit Quaderstruktur
und darüberliegender Giebelverdachung
trägt die Jahrzahl 1637 mit den Wappen
der v. Ziegler und Rotmund, während das
Portal im Hausflur die Wappen der Peyer
und v. Ziegler und die Jahrzahl 1675 aufweist
. Der grosse, nicht sehr glückliche
Umbau um 1871 verwischte den angestammten
Charakter zugunsten eines quasi englischen
Schlossstiles hauptsächlich in den
Dachpartien und durch Aufsetzen eines
dritten Stockwerkes. Die Staffelgiebel und
das Klebdächli, sowie das Türmli, welche
dem Gebäude durch Jahrhunderte hindurch
sein Gesicht gegeben hatten, mussten fallen.
Das niedere Dienstgebäude auf der Nord-

XXIX


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