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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_06_1918/0033
der Ostseite ist nur noch in letzterem Räume
sichtbar. Eine spätere, glatte Decke auf
einer Hohlkehle verdeckt die Balkendecke in
der Stube, ist aber in der Mitte durch einen
frisch modellierten Kranz von Reblaub und
Trauben mit einem Sonnenmotiv im Mittelfeld
geschmückt. Ein hübscher, gelbgrüner
Barockofen besetzt die Südwest-Ecke der
Stube. Die Treppe zum zweiten Stock ist
ganz an die Westwand des Hauses gerückt.
Auf dem oberen Boden finden wir in einer
nur einfach bemalten Getäfelwand noch die
Spuren des ehemaligen Saales; vornehinaus
gegen Osten dagegen einen hellen, getäfelten
Raum mit lustig ausgebauten Lukarnen
gegen Süden und Norden. In den vier Abschrägungen
sind Kastenbetten eingerichtet.
Zur Zeit der Weinlese herrschte in diesen
Landhäusern ein grosser, fröhlicher Betrieb,
und allerlei Besuchervolk aus der näheren
und weiteren Verwandtschaft musste untergebracht
werden.

Das Weissturmgut darf als Sommersitz
derer von v. Waldkirch gelten, die unten in
der Stadt im „Weissen Turm" sassen. Besitzerin
ist heute Frau B. A. v. Ziegler.

Das Haus zum Seidenhof

Hochstrasse Nr. 20 (Tafel 51).

Der junkerliche Sitz zum Seidenhof trägt
über dem Rustika - Portal gegen die
Gartenseite das Allianzwappen der Peyer
und Stokar mit der Jahrzahl 1711. Der ganze
Habitus des Hauses weist auf diese Epoche
hin. Wir haben es hier also mit einem Neubau
aus einem Guss zu tun. Er präsentiert
sich, besonders gegen die Strasse, sehr einfach
, aber würdig mit Fünfachsenfassade und
Walmdach auf starkem Dachvorsprung.

Vom Innern sind lediglich ein paar
schöne Stuckdecken zu erwähnen: Im ersten
Stock eine kleinere Decke mit kräftiger
Leisteneinteilung (das quadratische Mittelfeld
erhöht) und im zweiten eine mächtige
Saaldecke mit starken Fruchtrosettenfeldern
um ein leeres, ovales Mittelfeld, heute dreimal
unterteilt. Das Haus ist im Besitz der
Stadt.

Das Haus zum Kronengut

an der Hochstrasse (Tafel 82).

|~*\as „Lusthäuschen" vorne an der Strasse
ist kokett auf die Gartenmauer gesetzt.
Sein oberes Geschoss ist durch eine an der
Nordseite angebrachte Treppe erreichbar
und weist im Innern eine hübsche Stuckdecke
nach Höscheller auf.

Das Haus zum vorderen Stokarberg

Kometsträsschen Nr. 65 (Tafel 52).

Der vordere Stokarberg ist ein Sommerhaus
und wie die meisten dieser Sommersitze
ursprünglich aus einer Trotte erstanden
. Die Umwandlung der Trotte in die Erdgeschosswohnung
der westlichen Hälfte geschah
sogar erst 1865, bei welcher Gelegenheit
auch die Haustüre gegen das Strässchen
herausgebrochen wurde. Der frühere Eingang
führte durch ein kleines Gartentörchen
zur Südfassade, wo sich unter einer breiten,
offenen Laube erst das eigentliche Haustor
befindet. Hier sieht man erst, wie sich das
bescheiden hohe Haus mit Walmdach und
kokettem Glockentürmli feinfühlig in den
herrlichen Garten fügt, der an seiner gegen
Süden gelegenen Brüstung einen der schönsten
Ausblicke auf Hügel und Rhein bietet,
wie sie Schaffhausens mannigfaltiges Gelände
nur schenken kann. Vom kleinen Flur
führt die leichtgeschwungene Balustertreppe
zum ersten Stock und im östlichen Teile
zum vornehmen Sommersaale, der den
Hauptschmuck dieses äusserlich so beschei
denen Landhäuschens bedeutet. Die Rokokodecke
weist entzückende Details sowohl in
den vier Eckstücken, als auch in den Mittelstücken
der Umrahmung auf, wo reizend
bewegte Puttchen auf oder unter der kräftigen
Leiste sitzen und mit Vögeln spielen.
Das Mittelfeld, ein grosses Ölgemälde, stellt
Apollo inmitten der neun Musen dar. Es ist
signiert mit J. J. Schnezler und datiert 1743.

Ein weiterer, vornehmer Schmuck dieses
Raumes sind die fein gedämpften Tapeten
mit romantischen Landschaften, von blumenbekränzten
Säulen eingerahmt.

Die Reihe von kleineren Zimmerchen
im Westteile atmet dagegen ganz Biedermeiercharakter
. Eine um jene Zeit beliebte,

XXXI


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