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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_06_1918/0037
heute zweimal unterteilt. Seinen Hauptschmuck
bildet die schöne Stuckdecke mit
kreisrundem Ölbild in der Mitte und mit vier
lebensgrossen, plastischen, nackten Halbfiguren
in den Eckfeldern. Das Ölbild, die richtende
Gerechtigkeit mit "Wage und Begleitfiguren
, trägt auf einer Papierrolle die handschriftliche
Signatur: pinx J. J. Schärer 1716.

Das Haus zum goldenen Falken

Vorstadt Nr. 40 (Tafeln 60, 61 und 62).

Es ist ein Doppelhaus mit zwei Erkern und
zwei Höfen. Christoph von Ziegler erneuerte
das eine, rechts gelegene im Anfang
des XVIII. Jahrhunderts. Es hiess damals
noch „zun drei Türmen". Dann kam im
XIX. Jahrhundert die Periode des Gasthofs
unter Barbara Seiler, die das Haus 1830 mit
der „Sonne" vereinigte und zum „Goldenen
Falken" taufte. In den Sechzigerjahren kam
es an die Familie Dr. Joos, die in zwei Generationen
auf dem Haus blieb, bis es durch
Kauf an die Gebr. Meier überging. Durch
diese wurde das Erdgeschoss im Jahre 1909
total umgebaut. Diesem Umbau ist in erster
Linie das Portal der rechten Bauhälfte, welches
in schöner, architektonischer Verbindung
zum Erkerfuss stand, zum Opfer gefallen
, (die Zeichnung zeigt den alten Bestand),
mit ihm vier kraftvolle Kaiserbüsten: Die des
Caesar, des Nero, des Tiberius Claudius und
des Augustus, die nun ein ruhmloses Dasein
im Estrich fristen. Von den beiden einander
ähnlichen Fassaden ist die rechts, wie schon
bemerkt, die stärkere in der Tonart. Beidseitig
besitzen zwar die Fenster eine hohe,
vornehme Form. Aber in den gebrochenen
Verdachungen der Fensterbekrönungen der
Hälfte rechts tronen in den zwei oberen
Stockwerken eine weitere Beihe kräftiger
Kaiserbüsten der römischen Weltherrschaft,
ganz ähnlich wie am Rathause in Zürich.

Beide Hausflure sind mit Steinfliessen
eingedeckt und führen direkt zu den zwei
Höfen, von welchen der rechts durch seine
offenen, schweren Bogenstellungen auffällt.
Ein charaktervolles, ernstes Portal mit einer
Kaiserbüste und der Jahrzahl 1714 steht in
dieser Hoffassade. In den Stockwerken des
Seitentraktes öffnen sich die zwei übereinanderliegenden
Loggien mit zierlichen Balustergeländern
und dorischen Säulen. Der
Hof der linken Hälfte zeigt ähnliche Loggien.

In allen Etagen beider Hälften finden wir
da und dort Stuckdecken in den Zimmern
und Vorplätzen im Barock- und Rokokostil.
In einem Zimmer des zweiten Stockes steht
ein sehr schöner, weisser, mit Gold leicht
erhöhter Barockofen.

Die Herkunft des Hauses aus zwei
Häusern erzeigt sich deutlich aus den beiden
gewölbten Kellern, die parallel nebeneinanderliegen
.

Das Haus zu den drei Königen

am Platz Nr. 7 (Tafeln 63 und 64).

Der Erker trägt die Jahrzahl 1746 und
in Goldschrift auf schwarzem Grunde
den Hausnamen „ZunDrey Königen".

Die Fassade ist sehr hübsch in drei
Fensterachsen angelegt; die Fenster sind
überall mit zierlichen Verdachungen, im
zweiten Stock zudem mit den Büsten der
drei Könige geschmückt, von denen das
Haus seinen Namen hat. Das Portal ist in
der linken Achse. Die zwei Erdgeschoss-
fenster neben ihm sind vergittert. Die Treppe
mit schönem Balustergeländer bis zum dritten
Stock weist an den Treppenläufen überall
leichte Antragarbeit auf. Im ersten Stock
liegt die Erkerstube mit schmaler Nebenkammer
. Der Erker ist flankiert von zwei
Steinsäulen mit verzierten Tragkonsolen. Die
Stube zeigt des weitern ein schön profiliertes
Eichengetäfel. In einem Zimmer des Hoftraktes
befindet sich ein Getäfel, das im
Rokokostil, einfach aber nicht ohne Geschmack
, in Blassblau und in Goldocker bemalt
ist. Die Küchen sämtlicher Stockwerke
liegen in diesem Flügelbau und neben ihnen
je ein kleinerer, hübscher Raum. Der zweite
Stock enthält den Saal mit ausnehmend eleganter
Stuckdecke in Rokoko. Das Mittelfeld,
ein Oval, zeigt in Öl gemalt Diana zur Jagd
ausziehend. Die vier Eckkartuschen enthalten
in Halbboss und leicht koloriert Kinderszenen
aus den vier Jahreszeiten. Der Saal
ist unterteilt; das Scheidewändchen indes
nicht ganz zur Deckenhöhe geführt. Es gestattet
dies die Betrachtung der ganzenDecke.
An der Rückwand des Saales, links und
rechts von der Türe wieder jenes Kuriosum,

XXXV

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