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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_06_1918/0040
fallen. Sie steht unweit von ihrem ursprünglichen
Standort im „Friedengärtchen".
Am Hoftor liegen Stall und Ökonomie, eingeschossig
und mit charakteristischem Dach
und weiter südlich, längs der Strasse,
das einstöckige Gärtnerhäuschen, das sich
hübsch in die Gesamtanlage einfügt.

Im Hause selbst sind einige stimmungsvolle
Räume erhalten; so im Saale des
zweiten Stockes, gegen die Neustadt eine
Stuckdecke, die mit graziösen Puttchen und
Vögelchen belebt ist. In einem Raum an
der Südseite finden wir ein Cheminee mit
Stuckaufsatz.

Das Dach, ein steiles, abgewalmtes Satteldach
, (wie am Tiergarten) trägt auf der
westlichen Dachspitze eine kleine, vergoldete
Sonne. Auch ist der Kuppelhelm des Erkers
gegen den Herrenacker vom Estrich aus
zugänglich und mit einem lustigen Guckfensterchen
versehen.

Das Haus zur Freudenfels

Safrangasse Nr. 8 (Tafeln 69, 70 und 71).

Dicht neben dem Haus zur „Fels" liegt das
ehemalige brüderliche Haus zur „mittleren
Fels", seit seinem Neubau von 1729
die „Freudenfels" genannt. Während jenes
das typische Patrizierhaus der Renaissance
genannt werden kann, haben wir hier das
ebenso typische Patrizier- oder Kaufherrenhaus
des beginnenden XVIII. Jahrhunderts
vor uns. Schon vor dem Neubau hatten angesehene
Männer aus dem Geschlecht der
Peyer hier gewohnt; so der Reichsvogt Heinrieh
Peyer (gest. 1572) und andere dieser
Familie. Der Neugestalter von 1729 ist der
Pannerherr und Obherr Heinrich v. Ziegler
(gest. 1768). Ihm folgten Vertreter der Familien
v. Ziegler, Keller, Schalch, ein Franz
Stokar v. Neunforn und nach ihm dessen
Schwiegersohn Hans Blattmann, von welchem
das Haus in die Hand des heutigen
Besitzers, Herrn Wildberger, Kaufmann,
überging.

Der zweistöckige Erker mit dem darunterliegenden
, architektonisch eng verbundenen
Portale teilt die regelmässige Fünfaxen-
i~assade in zwei Hälften: In den äussersten
zwei Achsen des Erdgeschosses je ein viereckiges
Portal in Rustikaimitation, das linke

vermauert und durch ein der Fassade entsprechendes
Fenster ersetzt. Es ist anzunehmen
, dass dieses vermauerte Portal früher
direkt zum Treppenhause führte. Der Hausgang
liegt zentral und war ehemals gepflastert
. Er erweitert sich im hintern Teile
zum Flur und enthält neben dem Treppenansatz
an der Hinterwand auch die grosse,
holzvergitterte Kellertüre, die zu zwei tiefen,
tonnengewölbten, sehr ausgedehnten Kellern
führt.

Vorne am Portal liegen links und rechts
vom Hausgange helle Schreibstuben und
Magazine mit einfach bemaltem Getäfel und
Kreuzgewölben. Weitere, untergeordnete
und vordem gepflästerte Räume erstrecken
sich nach hinten zu. Der Hof ist charakteristisch
. Von drei Seiten eingeschlossen,
(auf der vierten, östlichen durch Stallung
und Heuboden) hat er seinen direkten Zugang
durch einen gewölbten Durchgang
von der Strasse her. Dieser für sich konstruierte
Bauteil (er weist drei Kreuzgewölbe
durch alle drei Stockwerke auf) bildet die
fünfte Fensterachse der Fassade. Es ist vermutlich
ein Baurest des Agnesenklosters.
Unter den Ökonomiegebäuden, die den Hof
an der Ostseite abschliessen, liegt die gewölbte
Waschküche; über ihnen die vom
damaligen Besitzer Stokar v. Neunforn -
Jäggli 1840 erstellte Terrasse mit hübschem
Gitterchen am halbrunden Eckbalkon. Die
Erkerstube des ersten Stockes vornehinaus
weist ausser dem schönen Getäfel nichts
Besonderes auf. Hingegen zeigt das grosse
Schlafzimmer ein festlich bemaltes Getäfel
mit Wolkenlandschaften, umrahmt von mit
Rosen behangenen, dunkeln Marmorsäulen.
In der Südostecke steht ein blassblauer,
schönglasierter Rokoko-Ofen. Eine breite
Türöffnung führt von hier in einen kleinen
Vorplatz, auf den früher jene bereits erwähnte
Türe vom Nachbarhause zur „Fels" einmündete
.

Zwei Zimmer, gegen den Hof gelegen,
stossen auf den zentralen • Flur. Das eine
zeigt eine hübsche Stuckdecke (die Pax im
Mittelfelde), das andere ein Empiregetäfel
mit hübschem, kranzgeschmücktem Oberlicht
über der Türe. Nun zum Seitenflügel
und zum Hinterhaus, die den Hof gegen
Norden abschliessen. Vier kleine, zellenartige
Kämmerchcn, wohl für die Knechte

XXXVIII


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