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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_08_1920/0007
„Der Baumeister"
Gemälde auf der Spreuerbrücke
Aus dem Totentanz des Kaspar Meglinger 1632

STADT LUZERN.

Allgemein Baugeschichtliches.

M

ögen anderorts Städte und Dörfer ihre
Entstellung1 dem Handel und Verkehre
zuschreiben, so dankt die heutige Stadt
Luzern jedenfalls ihr Dasein dem Benediktinerkloster
„monasterium Luciaria", das
unter König Pipin dem Kleinen in den
Jahren 752-768 schon bestand. Pipin schenkte
(lt. Bestätigungsurkunde Lothar I. vom
25. Juli 840) dem Kloster („monasteriumlucer-
nense") („basilice sancti leodegarii") 5 freie
Alemannen vom Hofe Emmen. Die erste
Spur finden wir in der, von der neuen Histo-
rik abwechselnd anerkannt und bezweifelten
Kopie, der Stiftungsurkunde des Priesters
Wichardus (aus dem 12.—13. Jahrhundert),
Blutsverwandter des Königs Ludwig des
Deutschen, 8-13—76. Wichardus teilt mit
seinem Bruder Ruopertus, unter Zustimmung
des Königs, die ererbten Güter. Ruopertus
übergibt seinen Erbteil dem Letzteren zur
Gründung des Fraumünsters in Zürich. Wichardus
hingegen benützt sein Vermögen zur
baulichen, geistigen und materiellen „Wiederherstellung
" eines Klosters zu Luzern, dem
er alle seine Güter und Höfe am Älbis bis

Lunkhofen vergabt, zur Ehre des hl. Mauritius
und seiner Gefährten, sowie des hl.
Leodegar und aller Heiligen („in honore
sancti mauricii et sociorum eius et sancti
leodegarii martyris et omnium sanctorum").

Ob die Reichsabtei Murbach, bei Gebweiler
im Oberelsass, Gründerin des Luzerner
Klosters war, ist umstritten. Jedenfalls
scheint dasselbe bis 850 in einem Abhängigkeitsverhältnis
mit ersterem gestanden zu
haben. Von da bis 1135 fehlt aber jedes
urkundliche Zusammenhangsbeleg. Bis 1259
waren die Freiherren von Rothenburg-
Wolhusen selbständige Schirmvögte des
Klosters. 1291 am 16. April verkauft Berch-
told von Falkenstein, Abt zu Murbach,
Luzern nebst den Dinghöfen an Kaiser Rudolf
von Habsburg zu Händen seines Sohnes
Albrecht und Enkels Johann (Paricida). Das
Kloster St. Leodegar erhob sich am jetzigen
Platze der „Hofkirche" und war nach Sitte
damaliger Zeit bewehrt, d. h. mit Ringmauern
gegen Überfälle umgeben. Demselben
hörig war nebst den Dinghöfen der
Ort Luzern.


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