Augustinermuseum Freiburg i. Br., B 933/13
Das Bürgerhaus in der Schweiz (13. Band): Das Bürgerhaus im Kanton Aargau
Zürich, 1924
Seite: XXI
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_13_1924/0023
Der Frost, welcher in der Franzosenzeit
auch über das gesellschaftliche Leben des
Zofingerpatriziats ging-, hat dem Hausherrn,
Samuel Ringier-Seelmatter (1767—1826), der
als junger Ehemann das Schweizerhaus erbauen
Hess, Zeiten schwerer Verluste gebracht
. Das Haus gelangte dann in den
Besitz eines Zweiges der Familie Suter vom
Neuhaus und in der Folgezeit durch Kauf
in jenen des heutigen Besitzers, Herrn Stadtammann
Hs. Suter.

Der Sennenhof.

(Tafel 10—12.)

Verschiedene Zeiten haben an den Ge-
bäulichkeiten gearbeitet, die heute vereinheitlicht
, den Sennenhof bilden. Der obere
Flügel hatte einst Herrn Rud. von Luternau
gehört, war dann später in den Besitz des
Schultheissen Johann Suter (1648—1722)
gelangt, der, nachdem er die Apotheke
seinem Schwiegersohn Hs. Jakob Imhoof
übergeben hatte, das Gebäude bewohnte.
Von ihm ererbte es Hans Adam Senn, sein
Tochtermann (1678—1749). Derselbe war
ein Seidenfabrikant. Er brachte sein Geschäft
, das er von seinem Vater übernahm,
auf eine Stufe hoher Blüte und bestieg den
Schultheissenstuhl seiner Vaterstadt. Der
umfangreiche Geschäftsbetrieb erforderte
grosse Räumlichkeiten. Er beschloss daher
1713 unterhalb seinem Haus einen zweiten
Flügel zu erbauen und legte zu diesem
Zwecke verschiedene Gebäude nieder, die
wohl auch aus dem Ende des 15. Jahrhunderts
stammten, denn um jene Zeit verkauften
die Stiftsherren das dem St. Alexi-
Altar gehörende Gebäude an Herrn Rud.
Segesser um 50 Gl. mit der Bedingung, dasselbe
neu zu bauen. Von diesem ging das
Haus an den Chorherrn Nikiaus Christen
über, dann an Thüring von Hallwil und
von diesem an die Familie Kun, die dem
Gebäude den Namen „Kunenhof" eintrug.
Schultheiss Senn brachte das ganze in „Re-
gularität", wozu ihm die Behörde öffentlichen
Boden abtrat. Der Bogengang zur
Verbindung datiert aus dem Jahre 1753.
Damit war der Hof geschlossen und der
Zweck eines wohlgebauten Geschäftshauses
erreicht. Die im Erdgeschoss - drundriss
südlich der Hauptbaugruppe angegebene

Gartenhalle ist ein in den letzten Jahren
entstandener Neubau. Es befand sich aber
ursprünglich an dieser Stelle eine ähnliche
Halle, was aus einer alten Ansicht hervorgeht
, die sich im Besitz von Architekt Senn
befindet. Letzterer hat auf dieser Grundlage
die Halle rekonstruiert und in anerkennenswerter
Weise den früheren Zustand wieder
hergestellt.

Aufnahme von Arch. Senn.

Das Klösterli.

(Tafel 12.)

1603 kaufte der Predikant Heinrich Dachstein
von der Witwe des Michael Kellerhals
Grund und Boden, auf dem heute die
Klösterli-Besitzung steht. Er baute sich arm
und hinterliess das neue Haus seiner Witwe
und sieben Töchtern, die durch ihr zurückgezogenes
Leben dem Hause den Spottnamen
„Klösterli" zuzogen. Einen vollständigen
Neubau unternahm 1727 Daniel Ringier,
der frühere Predikant zu Roggwil und
nachmalige Dekan zu Zofingen (gest. 1750).
Von ihm erbte das Haus sein Sohn Hieronymus
Emanuel, Hauptmann (1715—1779).
Nach dessen Tod besassen Siegmund Ringier
(1760—1795) Kapitänlieutenant und
Hauptmann Georg Gränicher (1740—1819),
beide Junggesellen, das Klösterli und liessen
verschiedene bauliche Änderungen daran
vornehmen. Aus jener Zeit datieren das mit
reichem Eisenwerk-versehene Portal, sowie
Stukkaturen im Innern. In der Folgezeit
kam das Klösterli in verschiedene Hände
und gehört heute Dr. jur Eugen Wildi.

Lateinschule.

(Tafel 12.)

Das Zofinger Chorherrenstift besass seine
eigene Lateinschule, deren schon im Stiftsstatut
von 1242 Erwähnung getan wird.
Zur Zeit der Reformation, als Bern das
Chorherrenstift säkularisierte und damit die
Verpflichtung des Unterhaltes der Lateinschule
übernahm, befand sie sich im Haus
Nr. 159 in der Rathausgasse, wurde dann
in ein Gebäude verlegt, welches an der
Stelle der heutigen Pfarrhäuser stand, bis
sie ihren endgültigen Sitz in einem 1600—
1602 eigens erstellten Gebäude erhielt. Sein
Erbauer ist Anthoni Stab, der um jene Zeit

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