Augustinermuseum Freiburg i. Br., B 933/13
Das Bürgerhaus in der Schweiz (13. Band): Das Bürgerhaus im Kanton Aargau
Zürich, 1924
Seite: XXII
(PDF, 27 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_13_1924/0024
ausserordentlich beliebte Werkmeister. Sowohl
im Aufbau, wie auch in der Formengeb
ung der Einzelheiten, steckt Anthoni Stab
noch vollständig in der Tradition der Gotik.
Die grossen Fenster des 1. und 2. Stockwerkes
sind von einem Rundstabprofil ein-
gefasst. Bei jenen des 2. Stockes lassen sich
noch die ursprünglichen Mittelstürze erkennen
. Aus den Stiftsrechnungen vernehmen
wir von der äusseren Bemalung des neuen
Hauses und zwar bestand dieselbe aus dem
bernischen Standeswappen und anderen
„Historien", welche „der Maler von Zofingen"
um den Preis von Lxjlb. vj Sh. 8 d. ausführte
.

In der Folgezeit ging das Gebäude in
den Besitz des Staates Aargau über und
wurde später Eigentum der Stadt Zofingen.

Neuhaus.

(Tafel 13 und 14.)

Das Neuhaus (Bank in Zofingen), um
1770 im Auftrag von Franz Friedr. Seelmatter
(1729—1792) durch den Architekten
Joh. Jakob Ringier (1746—1789) erstellt, ist
ein Gebäude von besonderer Schönheit. Der
Bauherr, dessen Wappen, sowie jenes seiner
Gemahlin, einer gebornen Senn vom Sennenhof
, im Giebel angebracht ist, war Fabrikant.
An diesem Bau fallen vor allem die ausserordentlich
günstigen Verhältnisse der Baumassen
auf.

Aufnahme von Arch. 0. Senn.

Stiftsportal.

(Tafel 14.)

In den Jahren 1596/97 wurde der Treppenturm
im Stiftsgebäude errichtet. Am Aufbau
dieses „Schneggen" waren laut Schaffner-
Rechnungen zwei Maurer beschäftigt. Der
Verfertiger des verzierten Sturzes ist nicht
bekannt. Der Entwurf dürfte aber von auswärts
stammen, da Zofingen sonst keinerlei
verwandte Ornamentik aufweist.

Häuser No. 156 und 157 am Thutplatz.

(Tafel 15.)

Der Thutplatz hiess vordem nach dem
Brunnen der Gerechtigkeitsplatz. In seiner
südöstlichen Ecke vor der Hauptwache befand
sich ein Weiher, die „ Rossweddi"
genannt. Die Gegend hiess auch der Vicus

Löffelburg, oder nach dem Haus an der Ecke
der Rathausgasse, der Spitzenberg, angeblich
der herzogliche Wohnsitz in der Stadt. Das
oberste Haus an der Reihe, heute Nr. 156,
gehörte vor der Reformation dem Hans
Knobloch, später dem Stift, das die Helferei
hinein verlegte und 1598/99 zu diesem
Zweck das Gebäude durch Anthoni Stab
neu erstellen Hess. Später fand ein Tausch
mit einem Haus an der Rathausgasse statt.
Die beiden Wappenschilder wurden zur
Franzosenzeit ihrer Bären beraubt, denn
man glaubte, auf solche Weise seine Sympathie
für das neue Regime deutlich an den
Tag zu legen.

Das Nachbarhaus Nr. 157 weist einen
neueren Stil auf. Der Bau reicht in die Zeit,
als es der Familie Suter gehörte. 1830 ist
Oberamtmann Peter Suter (1770—1847) sein
Besitzer.

Später besass die Familie Imhoof und
zurzeit die Firma Strähl & Co. A.-G. die
beiden Häuser.

Hauptwache.

(Tafel 15.)

Die kriegerischen Zeiten der Helvetik
Hessen das Bedürfnis nach einer ständigen
militärischen Stadtwache entstehen. Um jene
Zeit, 1799, wurde das schmucke Gebäude
der Haupt wache erstellt. Auf ehemals hölzernen
Säulen ruht das Mansardendach.

Alte Bibliothek.

(Tafel 15.)

Der Marktplatz gehört zum ältesten Baugebiet
Alt-Zofingens. Er schloss sich unmittelbar
südlich an den erhöhten, ursprünglich
unummauerten Kirchhof an. Da
sich hier Handel und Wandel abspielte,
wurde durch die klimatischen Verhältnisse
das Vorhandensein einer gedeckten Halle
wünschenswert. Eine solche, die seit alters
die Fleischbänke der Metzger beherbergte,
befand sich schon unter dem alten Rathaus,
dessen Platz heute die 1725 als Tuchlaube
gebaute sog. alte Bibliothek einnimmt. Die
Bibliothek befand sich nach ihrer Gründung,
1693, im älteren Zunfthaus zu Ackerleuten
und bekam dann, 1732, Gastrecht im genannten
Neubau. Da sich die Bücherzahl
rasch vermehrte, wurde ihr ein weiterer Teil

xxn


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