Augustinermuseum Freiburg i. Br., B 933/13
Das Bürgerhaus in der Schweiz (13. Band): Das Bürgerhaus im Kanton Aargau
Zürich, 1924
Seite: XXVIII
(PDF, 27 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_13_1924/0030
solen vier dorische Säulen zur Unterstützung1,
das bewegte Geländer der Freitreppe und
des Balkons wurde durch vertikale Stabeisen
ersetzt. Ausser dem obgenannten Treppenhaus
sind im Innern keine bemerkenswerten
Räume erhalten geblieben. Seit den Umbauten
anfangs des 19. Jahrhunderts ist am Gebäude
wenig geändert worden.

Lit.: Akten über das Regierungsgebäude auf
der Kantonsbibliotliek. Merz, Bilderatlas zur aarg.
Geschichte.

Schlossgarten.

(Tafel 33.)

Dieser Bau folgt an der Laurenzenvorstadt
zeitlich dem alten Zeughaus. Die Mittelpartie
des Hauses hat Pilasterarchitektur und
ist durch einen Flachgiebel abgeschlossen.
Der Garten ist heute teilweise überbaut,
hingegen ist noch ein Gartenportal und ein
schöner Brunnen erhalten geblieben. Der
letztere gehört jetzt zum Garten der Nationalbank
. Die Parzellierung des Gartens
ist merkwürdigerweise schon in dem Stadterweiterungsplan
von 1798 vorgesehen.

Haus von Dr. med. Konrad Frey.

(Tafel 34.)

Das Haus liegt an der Laurenzenvorstadt
und wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts
für die Familie Hunziker errichtet. Eigenartig
ist die Konstruktion des weitausladenden
Dachgesimses, welches nicht freitragend
vorkragt, sondern durch Holzsäulen gestützt
wird. Dieses Motiv hat Schule gemacht,
denn ein Bauernhaus im Schachen bei Aarau
zeigt die gleiche Konstruktion. Als Architekt
war bei diesem Bau A. C. v. Sinner
tätig, der auch die alte Kantonsschule ausgeführt
hat. Seine diesbezügliche Notiz
lautet: „Arauw. zu einem neuen Haus für
Hrn. Hunziker plans, elevatum, dessins etc.
gemacht, exequiert." Randbemerkung: „ein
Reh". War dieses das Architektenhonorar
oder eine Gratifikation?

Architekt A. C. v. Sinner hat vom Ende
der siebziger bis in die neunziger Jahre des
18. Jahrhunderts in Aarau und Umgebung
eine Reihe von Bauten ausgeführt. Als am
13. September 1784 am Graben die an die
Stadtmauer anlehnenden Schöpfe abbrannten
, entwart er die Pläne für die acht
Wohnhäuser vom Obertorturm bis zur alten

Ersparniskasse. Ferner hat er die Pläne für
eine neue Helferei an der Kirchgasse verfertigt
, die Bauführung erhielt Emanuel
Zehnder. Für Major Rothpietz baute er in
Küttigen ein Rebhaus mit Trotte, und für
Frau Oberherrin May in Schottland hat er
ein neues Wirtshaus mit Scheune ausgeführt.

Dem Landhaus Ortbühl bei Steffisburg
gab v. Sinner durch einen Umbau im Jahr
1794 die jetzige Gestalt (siehe Band Bern II,
Seite 130 und 131).

Text nach Angaben von Dr. W. Merz.

Feerhaus Laurenzenvorstadt.

(Tafeln 35-37.)

Die Zeit der Erbauung fällt in die achtziger
Jahre des 18. Jahrhunderts und Bauherr
war Joh. Rudolf Meyer (1739—1813),
bekannt unter dem Namen „Vater Meyer".
Die Familie Meyer verkaufte die Besitzung
1830 an Friedrich Feer, Stadtammann. Sein
Sohn, Ingenieur Carl Feer-Herzog (1820—
1880), Nationalrat, war als Zeitgenosse Alfred
Eschers stark mit dem Eisenbahnwesen
beschäftigt, galt als Autorität im Münzwesen
und war Vertreter der Schweiz bei der
Gründung der lateinischen Münzunion. Er
bewohnte das Haus bis anfangs der sechziger
Jahre. Seit 1875 ist der Bau im Besitz
der Erbschaft Feer-Grossmann.

Der Grundriss des Hauses ist im Prinzip
ähnlich wie bei verschiedenen Bauten dieser
Periode zum Beispiel in Lenzburg und Zofingen
. Zu beiden Seiten des Mittelgangs
sind die Räume und das Treppenhaus mit
drei Armen und zwei Podesten angeordnet.
Vom Gang ist in den obern Stockwerken
gegen die Nordseite ein kleines Zimmer abgetrennt
wie beim Zweifelhaus in Lenzburg.
Eigenartig sind die südlich vorgelegten
Hallen zwischen starken Pfeilern, welche
den bekrönenden Flachgiebel tragen und
die seitlichen Flügel, die ein Stockwerk
niedriger sind als der Hauptbau. Die Kamine
auf den Seitenflügeln sind als dorische Säulen
ausgebildet. Im Innern sind bemerkenswert
die Öfen und die Fussböden mit origineller
Felderteilung. Dass wir auch Rixheimer-
Tapeten antreffen, ist begreiflich, da der ob-
genannte Fr. Feer vor seiner Niederlassung
in Aarau in Rixheim im Elsass wohnte. Im
Schnitt fällt der zweigeschossige Keller auf;
von diesem führten Stollen in südlicher und

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