Augustinermuseum Freiburg i. Br., B 933/13
Das Bürgerhaus in der Schweiz (13. Band): Das Bürgerhaus im Kanton Aargau
Zürich, 1924
Seite: XLIV
(PDF, 27 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_13_1924/0046
Hause verbrachte der als Kunsthistoriker
bekannte Bischof von Basel, Dr. Jakob
Stammler, seine Jugendzeit.

Wohlen.

(Tafel 86.)

Die Strohflechterei hat im Freiamt einen
ähnlichen Einfluss auf den Hausbau gehabt
, wie etwa die im Kanton Appenzell
eingeführten Industrien. Schon im 17. Jahrhundert
sind Baumwollzwirnerei und Seidenindustrie
nachweisbar, die für Firmen in
Zürich arbeiteten. Später kommt die Strohflechterei
dazu, welche die früheren Industrien
an Bedeutung übertrifft. Mittelpunkt
des ganzen Gebietes ist Wohlen, und dort
finden wir noch einige Fabrikantenhäuser
aus dem Ende des 18. und Anfang des
19. Jahrhunderts, welche Bureaux, Lagerräume
und Wohnung in einem Hause vereinigten
. Die meisten sind durch spätere
Umbauten verändert worden. Das Gebäude
der Schweiz. Bankgesellschaft zeigte vor
dem letzten Umbau noch die charakteristischen
Formen eines derartigen Hauses mit
den Geschäftsräumen im Erdgeschoss und
der Wohnung in den obern Stockwerken.
Die Architekten Brenner und Stutz in Frauenfeld
, welche den Umbau ausführten, haben
die den früheren Zustand wiedergebenden
Aufnahmen zur Verfügung gestellt.

Lit.: Dr. H. Lehmann, die Strohindustrie im
Freiamt.

Merenschwand, Gasthof zum Schwanen.

(Tafeln 87—89.)

Das Amt Merenschwand gehörte von
1392—1803 zum Kanton Luzern und wurde
dann gegen das Amt Hitzkirch, das bis
dahin zum Freiamt gehörte, umgetauscht
und dem Kanton Aargau zugeteilt. Unter
der Luzerner Herrschaft war der Schwanen
Amts- und Gerichtshaus. Die Gefängniszellen
waren im Dachstock eingebaut. In
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
ging der Schwanen an die Familie Fischer
über. Seit 1813 ist der Gasthof im Besitz
von Heinrich Fischer, der im Dezember 1830
6000—8000 Mann nach Aarau führte, um die
Revision der Verfassung zu erzwingen.

Der östliche Teil des Hauses ist älter,
das Dach hat stehenden Stuhl, während im
Westteil ein liegender Stuhl vorhanden ist.

Wirtshausschild vom Rössli
in Beinwil im Freiamt.

Der alte Eingang befand sich auf der Ostseite
. Der Westflügel ist vom I. Stock an in
Fachwerk konstruiert mit reicher formaler
Durchbildung, wie sie im Aargau nirgends
ähnlich vorkommt. Um das Jahr 1800 fand
eine Renovation des Hauses statt; es stammen
aus dieser Zeit eine Stuckdecke, einige
Schreinerarbeiten und ein Zimmer mit Rix-
heimer Tapeten.

Kapf oder Herrenhaus.

(Tafel 89.)

Es ist dies ein in der Nähe von Alt-
häusern auf dem Höhenzug zwischen dem
Reuss- und Bünztal stehendes Gebäude, anfangs
des 18. Jahrhunderts erbaut von Pla-
zidus Zurlauben, 1684—1723 Abt des Klosters
Muri. Das Wappen über dem Eingang
stammt von seinem Nachfolger Gerold Heim
(Abt von 1723—1751).

Die Grundrissanlage ist wie die Aussen-
architektur einfach gehalten; noch vorhandene
Überreste zeugen davon, dass der
Ausbau ein gediegener war. Der untere Teil
des Hauses ist massiv, der II. Stock mit
einem kleinen Saal in Fachwerk konstruiert.
Bemerkenswert sind die Stuckgesimse, das
Treppengeländer, einige Fussböden, die
Schreinerarbeit der Türen und deren Beschläge
; es sind aber nur noch die Türbänder
erhalten, die alten Schlösser sind
entfernt worden. In zwei Zimmern sind die
Wände mit bemalten Stoffen bespannt, mit
biblischen Szenen und Jagdbildern. Es war
das wohl eine damals übliche Nachahmung
der teuren Gobelins. Eine jetzt nur noch

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