Augustinermuseum Freiburg i. Br., B 933/13
Das Bürgerhaus in der Schweiz (13. Band): Das Bürgerhaus im Kanton Aargau
Zürich, 1924
Seite: L
(PDF, 27 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_13_1924/0052
nicht vorkommt. Das Hauptgebäude liegt
gegen die Strasse, dann folgt ein Hof mit
einem oder zwei seitlichen Flügeln und das
Hintergebäude. Der Hof ist mit Holzgalerien,
Lauben, eingefasst, von welchen aus die
kleinen Gastzimmer der Messbesucher zugänglich
sind. Es sind noch eine Reihe
Messhäuser erhalten, die aber durch öftere
Umbauten verändert wurden. Der Messverkehr
konzentrierte sich auf die Hauptstrasse
, die sich vom Rathaus bis in den
Oberflecken hinaufzieht, und auf die senkrecht
davon abzweigende Schwertstrasse,
wo die Ledermesse abgehalten wurde. Diese
zwei Strassen zeigen geschlossene Bauweise
sowie auch die etwa 400 m vom Ort entfernte,
von der Landstrasse abzweigende Zufahrt
zur Rheinfähre.

Lit.: Huber, Geschichte des Stifts Zurzach.
Eine Arbeit über die Zurzacher Messen von Dr.
H. Ammann, Aarau, ist in Vorbereitung1.

Rathaus.

(Tafel 101.;

Das Portal trägt die Jahreszahl 1778.
Die Fassaden des Baues sind in der Architektur
einfach gehalten; ein Mansardendach
mit Dachreiter schliesst den Bau ab. In
Zurzach war früher die Anwendung kräftiger
Farben in der Aussen- und Innenarchitektur
beliebt. Man trifft überall auf
Spuren, besonders in den Höfen der Messhäuser
. Architekt A. v. Senger hat in den
letzten Jahren versucht, durch Erneuerung
der ursprünglichen Bemalung die Wirkung
verschiedener Bauten zu heben, so beim Rathaus
und beim Haus zum roten Turm.

Haus zum Rebstock.

(Tafel 102.)

Das Gebäude gehört zu den ältesten
Messhäusern. Es war Absteigequartier des
Obervogts von Baden. Unter dessen Leitung
fanden am 25. Januar 1773 im Rebstock die
Verhandlungen statt zwischen den Vertretern
der Gemeinde und des Stiftes wegen
dem Neubau der Propstei. Während den
Revolutionsjahren war Ab. Welti Besitzer
des Rebstocks; er ging 1802 mit den schweizerischen
Deputierten nach Paris.

Die Grundrisse vom Erdgeschoss und L
Stock sind gut erhalten, die Strassenfassade
ist durch Renovation stark verändert worden.

Der Keller und einzelne Räume im Erdgeschoss
sind überwölbt. Die Messzimmer
gegen die Laube im I. Stock besitzen schöne
Türeinfassungen; die Fenster sind vergittert
um Diebstähle zu verhüten; derartig gesicherte
Zimmer mussten teurer bezahlt
werden. In einem Zimmer ist ein eiserner
Geldschrank eingemauert. Im II. Stock des
Hinterhauses befand sich der Tanzsaal; an
der Decke sind Überreste von Stuckdekorationen
zu sehen. In einzelnen Räumen
finden sich Spuren von früherer Bemalung.

Gasthaus zur Waag, Oberflecken
Hauptstrasse.

(Tafeln 103 und 104.)

Die Waag gehört zu den best erhaltenen
Messhäusern und sie besitzt einen verhältnismässig
grossen Hof. Am linken
Seitenflügel finden wir die Jahrzahl 1675,
doch ist das Haus anfangs des 19. Jahrhunderts
stark umgebaut worden. Die
zwei Treppengiebel und die Aussenmauern
gehören zum ursprünglichen Bau. Bei der
Hauptansicht wurde beim Umbau versucht,
durchgehende Achsen heraus zu bringen;
Beweis dafür ist die ganz verschobene
Haustüre, (siehe Grundriss.) die Bogen über
den Öffnungen im Erdgeschoss sind aus
formalen Gründen blind aufgesetzt, sie reichen
weit in die Fensterbrüstungen des
I. Stocks hinein. Die Architektur des Hofes
hat ganz den Charakter der Biedermeierzeit.
Trotzdem ist das Hintergebäude im Kern
viel älter, denn es hat über einer ganz kleinen
Sprengweite stehenden Dachstuhl mit alten
Holz verbin düngen; die Seitenflügel haben
Dachstühle aus der Zeit des Umbaus. Im
Hinterhaus war wie beim Rebstock ein Saal
angeordnet, der jetzt unterschlagen ist.

An die Waag anschliessend folgt das
„Rote Haus" mit gut erhaltenem Hof. Der
jetzige Besitzer, K. Attenhofer-Schmied, hatte
als Arzt in seinen jungen Jahren noch Messebesucher
zu Patienten.

An das vorige Haus schliesst die „Blume"
an mit typischem Messhof, der jetzt leider
etwas verwahrlost ist.

Haus zur Taube.

(Tafel 105.)

Das an der Schwertgasse gelegene Gebäude
gibt uns ein gutes Beispiel der an

L


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_13_1924/0052