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erwarb dann das Anwesen und renovierte
das Haus im Sinne des ursprünglichen Bestandes
. 1918 kam das Haus Linde in den
Besitz von Herrn Alfred C. Lutz von Zürich.
Es war nicht herauszubringen, wer die
Pläne zu dem Hause verfertigte. Die Bildhauerarbeiten
, wie auch die Treppenkrümm-
linge sind nach Angabe des verstorbenen
Dekan A. Wind in Jonen von seinem Ur-
grossvater Franz Ludwig Wind von Kaiserstuhl
angefertigt worden. Ferner findet sich
an einem Ofen die Inschrift: Daniel Heinrich
Meyer von Steckborn 1767. Bei der letzten
Renovation sind neu beigefügt worden: der
Balkon auf der Gartenseite, über dem Haupteingang
das Familienwappen von Senger
und ein Nebengebäude an der Stadtmauer.
Lit.: A. v. Senger, Aufsatz im „Werk" Dez.
1917; A. Wind, Kaiserstuhl; Dr. W. Merz, "Wappenbuch
von Baden.
Kl in
Die Stadt wird 1239 gegründet von Ulrich
von Klingen, dem Gemahl der Ita von Teger-
felden. Es ist das die einzige Stadtgründung
im Aargau, deren Datum genau festgelegt
ist. 1251 wird die Aarebrücke erwähnt; es
ist das aus dem Grund bemerkenswert, weil
Klingnau später lange Zeit keine Brücke
besass; auf dem Stich von Merian ist eine
Fähre angedeutet. Im Jahr 1258 wird bereits
eine Unterstadt und ein Schloss angeführt.
1269 verkauft Walter von Klingen, der
Minnesänger, die Stadt an das Bistum Konstanz
. Die Bischöfe von Konstanz hielten
sich in den folgenden Jahrhunderten oft
in Klingnau auf, das auch Sitz eines Obervogtes
war. 1580—82 wurde das Schloss neu
aufgebaut unter Kardinal Marcus Sittich,
Graf von Hohenems und Bischof von Konstanz
. Sein grosses Wappen ist an der Mauer
beim Hauptportal angebracht. 1586 zerstörte
ein Brand die Stadt und das Schloss wie
auch die Johanniter Kommende und die
Propstei von St. Blasien in der Unterstadt.
Propstei des Klosters St. Blasien.
(Tafel 103 und 113.) •
Die Propstei in der Unterstadt gehörte
seit 1247 diesem Kloster, das in der Umgebung
von Klingnau viele Güter besass,
und diese durch einen Ordensgeistlichen,
der Propst genannt wurde, verwalten Hess.
1258 ist Heinrich der Mönch, von St. Blasien
als erster Propst in Klingnau genannt. 1518
brannte die Propstei ab, wobei 13 Menschen
umkamen. Der Neubau wurde provisorisch
in Holz aufgeführt. 1543 wurde unter dem
Abt Kaspar Müller von Schönau ein Neubau
in Stein ausgeführt. Um diese Zeit war
Jakob Hurter Propst in Klingnau. In den
folgenden Jahrhunderten wurde noch verschiedene
Male umgebaut und renoviert.
Heute dient der Bau als Schulhaus. Erhalten
sind das Portal, einige Fenstergitter, das
Treppengeländer, innere Türen, und einige
Stuckarbeiten.
Lit.: Huber, Geschichte des Stifts Zurzach.
Laufenburg.
Die Siedlung wird 1207 zuerst genannt.
Die Stromschnellen, der „Laufen", unterbrach
an dieser Stelle die Schiffahrt, und die Güter
mussten umgeladen werden. Auch bildete
der Fischfang, hauptsächlich von Salmen,
von alters her einen wichtigen Erwerbszweig
. Laufenburg gehörte zuerst dem
Kloster Säckingen; Reichsvögte waren die
Grafen von Lenzburg. Nach deren Aussterben
übertrug Kaiser Friedrich I. denHabsburgern
die Vogtei. Diese bekamen bald Streit mit
dem Kloster Säckingen, der dahin richterlich
entschieden wurde, dass die Rechte des
Klosters vorgehen. Der älteste Stadtteil liegt
zwischen dem Schlossberg und dem Rhein.
Auf dem Wasen entstand eine offene Vorstadt
, die später auch ummauert wird. Das
erste Stadtrecht war bei einem grossen
Brande zu Grunde gegangen und 1328 erhielt
der Ort vom Grafen Johannes I. von
der Linie Habsburg-Laufenburg ein neues
Stadtrecht, das für die Altstadt und die
LV
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