Augustinermuseum Freiburg i. Br., B 933/13
Das Bürgerhaus in der Schweiz (13. Band): Das Bürgerhaus im Kanton Aargau
Zürich, 1924
Seite: LVII
(PDF, 27 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_13_1924/0059
Rheinfelden.

Die Burg- auf der Insel im Rhein, mit
„Stein" von Rheinfelden bezeichnet, ist älter
als die Stadt. Diese Burg gehörte dem burgundischen
Geschlecht der Grafen von Rheinfelden
, die von 980 an nachweisbar sind.
Rudolf von Rheinfelden, seit 1047 Herzog
von Schwaben, ist bekannt als Gegenkönig
von Heinrich IV. Er starb 1080 und mit
dem Tode seines Sohnes 1090 erlosch das
Geschlecht. Durch Erbgang kam der Stein
an die Herzoge von Zähringen. Von diesen
erhielt die im Schutze der Burg entstandene
Siedlung im 12. Jahrhundert das Stadtrecht
nach dem Vorbild desjenigen von Freiburg
i. Br. Nach dem Aussterben der Zähringer
1218 wurde Rheinfelden reichsfrei, die Burg
kam in den Besitz der Hohenstaufen. Die
Geschichte der Stadt ist von da an so wechselvoll
, dass nur die Hauptdaten angeführt
werden können:

1252 Rheinfelden wird vom Bischof von
Basel erobert im Kampf zwischen
Kaiser und Papst.

1273 Rudolf von Habsburg erobert Rheinfelden
zuhanden des Reichs.

1290 wird eine alte und eine neue Stadt
erwähnt.

1330 Ludwig der Bayer verpfändet die Stadt

an Österreich.
1396 Stadtbrand, 30 Häuser worden ganz

zerstört.

1415 Rheinfelden wird wieder reichsfrei.
1439 Die Stadt kommt wieder an Österreich.
1445 Belagerung und Eroberung durch die

Eidgenossen und Basel.
1448 Überfall Rheinfeldens durch Wilhelm

von Grünenberg.

Verpfändung an Basel und später an
Karl den Kühnen, nach den Burgunderkriegen
Rückfall an Österreich.
Die Vögte und Pfandschaften wechseln
fortwährend.

Im 30-jährigen Krieg wird Rheinfelden
dreimal belagert, zuletzt kommt es in
den Besitz Bernhards von Weimar.

1650 Rheinfelden kommt nach dem westfälischen
Frieden wieder an Österreich.

1678 Belagerung durch die Franzosen.

1701 Im spanischen Erbfolgekrieg von den
Franzosen belagert.

1744 Rheinfelden von den Franzosen erobert
, die Befestigungswerke teilweise
gesprengt.

Diese bewegte Stadtgeschichte ist ein
Grund dafür, dass wir heute in Rheinfelden
nicht mehr viele Bauten finden, die den
ursprünglichen Bestand aus der Zeit ihrer
Erbauung aufweisen. Die Befestigungswerke
wurden bis in das 18. Jahrhundert im Sinne
der Neuerungen im Festungsbau erweitert
und ergänzt. Rheinfelden war Sitz einer
Johanniter-Kommende, deren Bauten zum
Teil erhalten sind. Die bauliche Entwicklung
der Stadt lässt sich an Hand einer
Reihe von Stichen verfolgen, von denen die
ältesten bis auf Schodolers Chronik zurückgehen
.

Lit.: S. Burkart, Geschichte der Stadt Rheinfelden
; Dr. W. Merz, Burganlagen und Wehrbauten
; G. Kaienbach-Schröter, Kunstmappe Alt-
Rheinfelden und Bilder aus der alten Stadt
Rheinfelden.

Sämtliche zeichnerischen Aufnahmen von Rheinfelden
sind von Architekt Heinrich A. Liebetrau.

Rathaus.

(Tafeln 117—119.)
Das alte Rathaus brannte mit allen Urkunden
im Jahre 1530 ab. Es bestand damals
schon aus einer Gruppe von Gebäuden um
den festen Turm; die Häuser waren im
Laufe der Zeit von der Stadt angekauft
worden ähnlich wie in Baden. 1530 wurde
von Georg von Homburg, dem Komtur des
Deutschordenshauses in Beuggen, das beim
abgebrannten Rathaus gelegene Haus zur
Glocke zuhanden der Stadt erworben zum
Preis von 330 Gulden. Dieser Bau bildet
von da an einen Teil des Rathauses. 1531
begann der Wiederaufbau des gegen den
Rhein hin gelegenen Flügels mit dem grossen
Ratsaal im Obergeschoss. Steinmetzmeister
war Ulrich Regen, Bürger von Rheinfelden.
Im Baurodel des Archivs ist die Architektur
mit den Bogen und Fenstersäulen und den
dreiteiligen Gruppenfenstern genau beschrieben
. Wir erfahren auch, dass das ausgebrannte
Mauerwerk soweit möglich wieder
benutzt wurde. Der eiserne Ofen wurde
einem Giesser Hans Siler von Kanndell

LVII


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