Augustinermuseum Freiburg i. Br., B 933/13
Das Bürgerhaus in der Schweiz (13. Band): Das Bürgerhaus im Kanton Aargau
Zürich, 1924
Seite: LVIII
(PDF, 27 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_13_1924/0060
vergeben. Aus dieser Zeit stammen die
Wappenscheiben und der bekannte Greif,
der Leuchter im Saal, von dem eine Kopie
im Landesmuseum in der Meilinger Ratsstube
hängt. 1614 entfernte man die im
Jahr 1531 erbaute Wendeltreppe und setzte
an deren Stelle die heute noch vorhandene
Freitreppe mit geradem Lauf und schönen
Maßwerkbrüstungen. Die Kosten betrugen
1254 Pfund, 15 Schilling und 10 Pfennige.
Aus dieser Periode stammen die zwei
Renaissance-Portale, von welchen eines mit
1613 datiert ist. Schon beim Bau von 1531
ist von Wandmalereien am Rathaus die
Rede, die von einem Waldshuter Maler
ausgeführt wurden. 1614 malte Meister
Hieronimus Zachäus den Hof des Rathauses;
an Darstellungen waren vorhanden: das
jüngste Gericht, das Urteil Salomonis und
die Justizia. Die Maßwerkbrüstung „die
durchgebrochene Stein der neuen Stegen"
wurden in Ölfarbe mit Kasselerbraun gestrichen
. Am Dachhimmel über der Treppe
wird die Sonne und der Mond angemalt.
Die Malerarbeit kostete 150 Gulden.

Aus einem Bericht des Jahres 1764 geht
hervor, dass sich im Rathaus eine sogenannte
Tanzlaube befand, wo die Bürger an vom
Rat bestimmten Tagen tanzen durften. 1767
wird das Rathaus wieder umgebaut und
zwar der gegen die Strasse liegende Teil,
der aus den frühern Privathäusern „Stadt-
fändrich" und „Glocke" bestand. Eine eigenartige
Form zeigt das damals entstandene
Hauptgesims mit der abgerundeten Platte.
Professor Rahn hat in seiner Geschichte
der bildenden Künste in der Schweiz den
Hof und Saal des Rheinfelder Rathauses
eingehend gewürdigt. Es soll dies betont

werden, da Profanbauten im Aargau bei
bedeutenden Kunsthistorikern selten Beachtimg
gefunden haben im Gegensatz zur
kirchlichen Baukunst. 1908—11 wurde das
Rathaus renoviert unter Leitung von Prof.
Dr. K. Moser in Zürich.

Lit.: S. Burkart, Geschichte der Stadt Rhein-
felden. Schweiz. Baukunst 1912, Heft 15; Dr. J.
Coulin, das Rathaus in Rneinfelden.

Gasthof zum Adler.

(Tafel 120—122.)
Im Antrittspfosten der Treppe ist die
Jahreszahl 1726 eingestochen. Das Haus
gehört zu den besten Bauten des 18. Jahrhunderts
in Rheinfelden. Bemerkenswert
ist die Haustüre, und einige Öfen, die bereits
der klassizistischen Periode angehören. Der
Wirtshausschild ist schön geschmiedet.
Überhaupt besitzt Rheinfelden die meisten
und dabei die schönsten Wirtshausschilde
im Aargau.

Villa L'Orsa.

(Tafel 123 und 124.)
Der Bau zeigt einfache klassizistische
Formen von einer Eigenart, wie sie in den
andern Kantonsteilen nicht vorkommt. Heute
ist die Villa Dependance vom Hotel zum
Ochsen.

An schönen Brunnen ist nur noch einer
vorhanden mit dem Standbild des Herzogs
Albrecht V. von Österreich, der das Stadtbanner
hält; er wurde 1541 aufgestellt.
Weitere Figurenbrunnen waren nach Urkunden
vorhanden; sie sind aber im Laufe
der Zeit verschwunden. Kurz vor Einmündung
der Bahnhofstrasse in die Marktgasse
befindet sich ein einfacher Brunnen aus dem
Ende des 18. Jahrhunderts.

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