Augustinermuseum Freiburg i. Br., B 933/14
Das Bürgerhaus in der Schweiz (14. Band): Das Bürgerhaus im Kanton Graubünden, 2. Teil: Nördliche Talschaften A
Zürich, 1924
Seite: XLIV
(PDF, 25 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_14_1924/0046
Anmerkungen.

Der Hinweis „Einf." mit röm. Ziffern bezieht sich auf die Textstelle in der allgemeinen Einführung.

Chur.

Tafel 5, 6. Antistitium. Als Hof des Klosters Disentis er-
Einf.xvi. ^aut von am Johannes VI. Schnag oder Schönegg
(reg. 1467 — 1497), 1529 verkauft an Hans von
Capol, 1557 von diesem an die Stadt. Seitdem
Pfarrhaus. Hier kam der Brand von 1574 zum
Stehen.

Reichgeschnitzte gotische Stube gegen Norden,
daneben einfachere aus gleicher Zeit. Ziemlich
intakt erhaltener gotischer Grundriss.
Tafel 7.8, io. Brandis-Haus in der Reichsgasse (später Haus
Einf. xv. xvi. Scandolera). Vermutlich erbaut von Bischof Ortlieb
von Brandis (reg. von 1458—1491), umgebaut 1657
bis 1671 von der Familie Scandolera. Über der
Haustüre Wappen des Dr. Joh. de Scandolera (1671),
der als Arzt einen Ruf hatte. Später nacheinander
im Eigentum der Familien: Tscharner, Bawier,
Eisinger, Lehner, Neil. Gotische Stuben im I. und
II. Stock. Das reiche Zimmer im II. Stock zeigt
die Wappen des oberen Bundes, der Brandis, des
Gotteshausbundes und der Werdenberg. Gotischer
Grundriss mit Hintertrakt.
Tafel 8. 9. Haus Pestalozza in der Rabengasse (jetzt Simmen
Einf. xvi. uq(j Danuser) Erbaut um 1500, Erbauer unbekannt.

Seit ca. 1700 im Besitz der Familie Pestalozza
von Cläfen, 1838 verkauft an Christ. Meyer, 1859
an Lucius Simmen. Im I. Stock gotische Stube
mit Fischblasenornamenten und gewölbter Decke
(um 1500). In der Nebenstube Säule, dat. 1609,
vermutlich Zeitpunkt eines umfassenden Umbaues
(Treppe!). Im III. Obergeschoss Festraum mit
(leider übermalten) Phantasieportraits von Königen.
Tafel 9. ii. Haus Itagatzer in der Reichsgasse (jetzt Coaz-
Einf.xm. xv. ^yassa]j) aus dem Anfang des 16. Jahrhundert
stammendes, von Jakob Ragatzer 1667 umgebautes
Haus. Später nacheinander im Eigentum der Familien
: Enderli von Montzwick, Bawier, Heim,
Wassali und gegenwärtig Coaz. — Noch typisch
gotischer Grundriss. Im I. Stock gotische Stube
mit Renaissancesäule, im III. Stock Saal.
Tafel 8, u. 12. Haus zum Raben in der Rabengasse. Nach dem
Einf. xv. xvi. stadtbrand. (von 1574) im Jahre 1584—86 von der
Familie von Tscharner neu ausgebautes und gegen
Südosten erweitertes Haus. Um 1800 Gasthaus.
1812 verkauft die Masse Anton Jan an Thomas
Schneller von Tamins, 1823 geht das Haus an
Nold, im gleichen Jahr an Truog-Nold.

Aus dem ältesten Bestand (um 1500) im Vorderhaus
zwei gotische, geschnitzte Decken. Gemeis-
seltes Tscharnerwappen alter Fassung im I. Stock,
dat. 1586. Der alte Eingang ging durch den jetzigen
Laden. Bis 1834 gegen Südosten grosser Hofraum.

Haus Planaterra. Alte Hofstatt eines Sitzes der Tafel 12.13.
Familie von Plantar. Ein Capol (vermutlich der Einf XI"-xv-
bei Campell erwähnte, aus Flims zugezogene Lucius
) erbaute 1533 das jetzige Haus mit Treppenturm
. Ursprünglich anscheinend ein zweiter,
kleinerer Turm an der Nordostecke, sowie Zinnen
mit flachem oder Pultdach. Bis in die Mitte des
19. Jahrhunderts noch mit Mauern befestigt. Um
1680 im Inneren renoviert; das Holzwerk in den
Korridoren und dem südlichen Zimmer aus dieser
Zeit. Anfangs des 18. Jahrhunderts gehört das
Haus den Tscharner und wird vom Bundespräsident
Johann Baptist von Tscharner bewohnt. Dann
nacheinander im Eigentum des Kantons, der
Familie Lütscher, Enz und nun Joos.

Reydt'sches Haus am Martinsplatz (jetzt Haus Tafel 11, 12.
Bener). Im Jahre 1546 von der Familie Heim
erbaut und später mit dem nördlich anstossenden
Haus zusammengezogen. Im Ausseren für den
Churer Bürgerhaustyp des 16. Jahrhunderts sehr
charakteristisches Haus mit Erker. Der Südtrakt
auch im I. Stock gewölbt. Im Innern um 1670
renoviert. In der Erkerstube Initialen D. Z. (Zaff ?)
und L. R. (Lydia Reydt). Das Haus geht von den
Heim auf die Reydt über und gehört später den
Bawier, Buol und jetzt Bener.

Menhardt'sches Haus am Martinsplatz (jetzt Haus Tafel 12.13,14,
Blumer). Erbaut von Stadtvogt Jakob Menhardt Ein/xvi f.
im Jahre 1575 (nach dem Brand). Sehr typische
Front. Gotischer Grundriss mit steinerner Wendeltreppe
. Etagenweise Abteilung in zwei getrennte
Wohnungen. In der Hauptstube des II. Stockes
früher reiches Täfer, i. J. 1890 von der Historisch-
Antiquarischen Gesellschaft Graubünden gekauft
und in der Bürgerratsstube in Chur aufgestellt.
Das Täfer trägt am Schrank das Menhardt'sche
Wappen und ist (am zinnernen Wasserbecken)
mit 1583 datiert.

Das Haus wurde nach dem Tod des Stadtvogtes
Menhardt (1593) von der Erbmasse übernommen und
gehörte 1602 dem Ritter Johann Luci vonGugelberg
(in zweiter Ehe [1601] mit Ursula von Menhardt vermählt
). Darnach wechselt es in Hälfteanteilen die

xliv


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