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1818 den Grund und baut nach Abbruch der alten
Bauten sein neues Haus mit Stallungen und "Waschküche
. Gute klassizistische Fassade und Gesamtanordnung
des Herrschaftshauses, der Nebenbauten
und des Gartens. 1884 an die Familie Simmen verkauft
.
Tafel 53, 54, 56. Planta-Haus an der Roßstrasse. Oberst Stephan
Ein/, xxviu. von planta.Chur erwarb im Jahre 1819 das damals
im Bau befindliche Haus. Der Saal im Mitteltrakt
wurde um 1850 an der Stelle einer Laube ausgebaut
. Das Haus heute noch im Besitz der Familie
Ton Planta-Chur.
Tafel 32,54,55, St. Margarethen. St. Margarethen war ursprüng-
lieh eine Meierei des Klosters Churwalden, kam
xviii, xxviii. nach der Reformation an den Bürgermeister Marti
von Chur und hernach durch Heirat und Erbschaft
an die Guler. Abgebrannt 1574. Im Jahre 1617
baute Ritter Johannes Guler von Wyneck den
heutigen Ostflügel, den er bis zu seinem Tode
(1637) bewohnte. Die Täferausstattung (Kassettendecken
) der gegen Norden in einer Flucht liegenden
Räume stammt aus dieser Zeit, Der (gewölbte)
Korridor im zweiten Stock wurde zirka 1730—
1740 mit gutem Stuck verziert.
Der Westflügel hatte bis zum Umbau (im Beginn
des 19. Jahrhunderts) einen Treppenturm an der
Ostseite und eine zweibogige Vorplatzarkade im
ersten Stock. Die Hauptstuben (Südost-Ecke) be-
sassen Fenstergruppen, der Turm trug ein Zeltdach
(Zeichnung im Besitz von Herrn Oberstkorpskommandant
Sprecher von Bernegg). Um 1810
wurde dieser Trakt in klassizistischem Geschmack
vollständig umgebaut. Gute Gartenanlage gegen
"Westen. 1726 gehört St. Margarethen zu halben
Anteilen Martin Cleric und Hauptmann Andreas
von Plantas Erben, 1733 Zunftmeister Friedr. von
Planta; von 1811—1824 ist es Sitz des später nach
Neuwied ausgewanderten Bundeslandammanns und
Bergdirektors Joh. Andr. Sprecher von Bernegg.
Aus der Sprecher'schen Masse wird es 1827 vom
Altbürgermeister Joh. Friedr. von Tscharner ersteigert
. Gegenwärtig im Besitz dieser Familie.
Tafel 54—56. Haus Casparis zum Brunnengarten. Erbaut im
Einf.xxix. janre 1848 für Landammann Caflisch durch Baumeister
Martin Hätz. Durch Heirat übergegangen
auf J. M. Vital-Caflisch, nun im Eigentum der
Geschwister Casparis. Im urspünglichen Bestand
(auch noch mit den alten Tapeten) unverändert
erhalten. Sehr gut proportionierte Fassade und geräumiges
Treppenhaus.
Herrschaft.
Mayenfeld.
Tafel 58, 60. Haus Enderlin von Montzwick. Doppelhaus; der
xxxifTxxvi untere Teil mit Turm (spätgotische Fenstergewände)
vermutlich um 1500 von Stadtvogt Dürig Enderlin
von Montzwick erbaut. Die Datierung der Wappentafel
über dem Hoftor irreführend, anscheinend
bei Ergänzung einer abgesprungenen Ecke falsch
(statt 1605 steht 1505) erneuert. Die barocke
Schildform kann nicht auf 1505 datiert werden.
Die Wappen und die Initialen A. E. v. M. und
A. B. v. P. weisen auf Andreas Enderlin von
Montzwick, geboren 1582, vermählt mit Amalie
Biäsch von Porta. Das (richtige) Datum 1605 ist
wohl als Datum des Anbaues des oberen Teiles
anzunehmen. Mitte des 17. Jahrhunderts Balkon
angesetzt, dat. H. P. E. v. M. 1653 (Stadtvogt Joh.
Peter Enderlin von Montzwick, geboren 1631). Umfassende
Innenrenovation mit Stuck nach dem Brand
von 1720 durch Stadtvogt Joh. Peter Enderlin von
Montzwick, geboren 1690, vermählt mit Ursula
de Misani. Allianzwappen Montzwick-Misani über
dem Balkon. Im zweiten Stock des oberen Teiles
Ofen mit dem gleichen Wappen, signiert Daniel
und Heinrich Meyer von Steckborn 1749. Das
Haus blieb bis zum Tod von Bundeslandammann
Joh. Theod. Enderlin von Montzwick (1837) im
Eigentum der Familie und kam dann an die „Landvögtin
" Wolff. 1838 durch Erbschaft und Kauf
an Gabriel Konrad und Theodor Bawier (oberer
Teil) und an die Familie Stäger (unterer Teil).
1859 erwarb Peter Riederer den oberen Teil.
Dessen Sohn Peter verkaufte die Ölbilder aus dem
Saal, eines („die keusche Susanna") kam nach
Petersburg. Die Ahnenbilder kamen durch die
Familie Bawier in das Schlössli nach Flims (Mattli-
Bawier). 1920 wurde der obere Teil verkauft an
Dr. Andr. Sprecher von Bernegg. Der untere Teil
gegenwärtig im Besitz von Oberpostdirektor Stäger.
Brugger-Haus (jetzt Sprecher-Haus). Zwischen Tafel 57—60.
1630 und 1640 kaufte Oberst Andreas Brügger xxxu^xxxvi.
sämtliche Gebäude zwischen der Kirche und dem
Friedhof im Westen, dem Churwaldener Lehen
im Osten, insbesondere ein Haus der Erben des
Ritters Vespasian von Salis und das Haus zum
Wildenmann. Die meisten Häuser wurden niedergerissen
mit Ausnahme des zunächst der Kirche
gelegenen, das 1594 gebaut war, wie eine nun
verschwundene Datierung auswies. Ca. 1643 baute
Brügger sein neues Haus (die Beschwerde des Rates
von Mayenfeld wegen der in den Stadtgraben gestellten
Türme erfolgte i. J. 1643). Der Flügel
gegen die Kirche zu wurde von seinem Sohn Joh.
Friedr. Brügger um 1680 ausgebaut. Die beiden
Teile wurden dann von den Brüdern Battista und
Hans Friedr. Brügger als getrennte Haushaltungen
bewohnt. Am 18. Oktober 1720 brach im Torkel
des Brüggerhauses der Stadtbrand aus und äscherte
das Haus teilweise ein. Wiederauf bau durch Friedr.
Joh. Brügger in den Jahren 1721 und 1722. Die
Täfer wurden durch Joh. Zogg von Werdenberg ausgeführt
, die Maurerarbeiten von den Brüdern Jos.
und Mathys Meyer, der Stuck von Joh. Schmidt
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