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Joh. Ulrich D. von Salis-Seewis (siehe oben) und
wird in dessen Deszendenz (zeitweise zusammen
mit dem Bothmar) weitervererbt. 1792 renoviert.
Im Nordost-Zimmer des ersten Stocks starb der
Dichter Joh. Gaudenz von Salis-Seewis, der Sohn
des genannten Joh. Ulrich.
Der Balkon über dem Haupteingang stammt
von dem Caporschen Schlöt;sli in Flims.
Tafel 85,86,87, Die Planta-Häuser. Komplex von drei Häusern:
Ein/xxxvw Haus Hartmann, 2. Haus Heldstab, 3. Konsum,
samt Ställen, Pächterhaus, Torkel und Nebengebäuden
.
Das älteste Haus ist offenbar das Haus Hartmann
, erbaut um 1630 von Bundeslandammann
Ambrosius von Planta-Wildenberg, vermählt in
erster Ehe mit Anna Hartmannis, der Witwe des
Bündegenerals Rud. von Salis aus dem „grünen
Turm". Mit der Ausbreitung seiner Deszendenz entstanden
die anderen Häuser. Sämtliche 1684 beim
Dorf brand zerstört und darnach wieder aufgebaut.
Die grosszügigsten Maße hat Haus Hartmann.
Im ersten Stock (Südwest-Ecke) geschnitztes Täfer
(von 1684) mit Kassettendecke. Allianzwappen
Planta-Salis. In den anschliessenden Zimmern ähnliche
Arbeiten. Kachelofen mit glatten Füllungen
und gemalten Pilastern. Im zweiten Stock gutes
Nussbaumtäfer mit Allianzwappen Planta-Buol.
Schöner Ofen mit Reliefkacheln und gemalten
Pilastern aus diesem Haus nun im Museum in
Bremen.
Das Haus Held st ab ist in der Anlage gedrängter
, von sehr guten Verhältnissen. Bemerkenswert
besonders der Gartensaal im Erdgeschoss
mit Stuckverzierung aus dem ersten Drittel des
18. Jahrhunderts und schönem Kamin.
Das Haus des Konsum weicht mit dem Quergang
und den zwei Eingängen von dem Grundrißschema
der beiden anderen Häuser ab. Datiert
1686. Im ersten Stock gutes Täfer. Würfelförmiger
Ofen, weiss, mit Szenen in Blau bemalt, signiert
Meister Mal eher Feldmann, Haffner, Näfels 1789.
Ta/ei 85,86.88, Haus Guter von Wyneck. Vermutlich nach 1684
Etnf. xxxvm. gg^a^gg jjaus der Familie Guler. Bemerkenswerter
Grundriss. Parterre gewölbt. Bescheidene,
aber sehr angenehme Proportionen. Gutes Täfer
im ersten Stock mit Initialen A. M. G. v. W. (Anna
Marg. Guler v. Wyneck) und Guierwappen. Von
den Guler ging das Haus auf die Familie Schmid.
Allianzwappen Schmid-Planta 1739 in der Stube
des zweiten Stockes. Das Haus steht jetzt im Eigentum
von Oberstleutnant Lendi.
Tafel 91, 92. SchmicT sches Haus (jetzt Studach). Aus zwei
Bauetappen stammend, der ältere, östliche Teil
(angeblich früher Salis'scher Besitz) 1686 entstanden
. Sehr massiv gebaut, unten gewölbt, oben
einfache Renaissancetäfer. Er reicht bis zur Westwand
der Küche. Der neue Teil mit einer Zimmerflucht
gegen Süden, nach 1750 angebaut durch
Generalleutnant E. Schmid. Mittelpunkt des holländischen
Werbegeschäftes. Grossdimensionierte
Räume, teils mit Täfer, teils mit Stuckdecken.
Hübsches Kabinett mit Kamin aus Ragatzer Stein.
Dienstbotentreppe.
Plan da Ditsch. Weinberghaus der Familie Tafel 91.
Walser von Seewis aus der Mitte des 18. Jahrhunderts
.
Fünf Dörfer.
Igis.
Haus Dolf, auch „Grosses Haus" genannt, im Tafel 90, 92.
Jahre 1592 von Richard Dolf erbaut. Reihenfenster
mit spätgotischen Gewänden. Mittelkorridor in
Firstrichtung. In der Südost-Ecke des ersten Stockes
grosse Stube mit teilweise hartholzenem Täfer.
Renaissancefenstersäule datiert 1593. Kassettendecke
. Allianzwappen Dolf und Wies. Initialen
R.D. und M.W. Im 18. Jahrhundert aufgebaut
und mit Krüppelwalmdach gedeckt. Sehr stattliches
Haus; Wirtschaftsräume getrennt. Mit kurzer
Unterbrechung immer im Besitz der Familie Dolf.
Zizers.
Stammhaus von Salis-Zizers. Das älteste Salis- Tafel 93.94,97,
98
Haus stand an der gleichen Strasse wie das untere Einf.xi.
Schloss, jedoch mehr gegen Westen und wurde
von Cavalier Rudolf Andreas von Salis (geboren
1594, gestorben 1668 zu Zizers) wahrscheinlich
1614 angekauft. Es wurde später das „alte" oder
das „Lehen"-Haus genannt, 1854 verkauft und umgebaut
. Ca. 1620 baute Rudolf von Salis das
„neue" oder das „Stammhaus". Bemerkenswert
der Gartensaal mit flachem Gewölb und Wappen,
sowie der obere Vorplatz mit einfach geschnitztem
Gebälk. Gegen die Strasse origineller Erker mit
vier Konsolen, zeitweise als Kapelle benützt.
Unteres Schloss (von Salis). Erbaut 168.3 von Tafel 94-100.
Rudolf von Salis (1619—1690, dem Sohn des genannten
Rud. Andr.), Mardchal de camp, vermählt
mit Emilia Joh. von Schauenstein (Reichenau und
Tamins). Allianzwappen (datiert 1664) über dem
Portal (vermutlich hierher versetzt). Er stiftete
das Schloss zum Fideikommiss. Als 1767 die katholische
Kirche in Zizers abgebrannt war, diente der
Saal bis 1771 als Kapelle. 1799 war das Schloss
Hauptquartier des französischen Generals. Nach
dem Tode des Baron Heinrich, des letzten männlichen
Sprosses dieses Zweiges (1819) fiel das
Schloss nach Prozess an Graf Rud. von Salis in
Tirano. 1899 an das St. Johannisstift verkauft und
als Asyl für Geistliche eingerichtet. Zur Aufbringung
des Kaufpreises wurden die Täfer und
Kachelöfen (von David Pfau 1688 und 1689) an
das „Muse'e d'art et d'histoire Geneve" verkauft.
Eine Kassettendecke kam auch ins Landesmuseum.
Das Schloss erhielt einen Anbau und eiserne Balkons
an der Südseite.
Einf. XL f.
L
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