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Saal wurde als Kapelle benützt. 1876 wird das
Schloss von P. v. Planta erworben, 1878 als Krankenhaus
eingerichtet; bauliche Veränderungen. Seit
1896 i. Eigentum von Gaudenz von Planta und umfassend
renoviert.
Tafel 59,64. Das Schauensteiri1sehe Schloss (jetzt Dr. Robert
Einf- xxv- von Planta). Die Schauenstein von Ehrenfels hatten
des öfteren die Vogtei Fürstenau als Pfandlehen.
Von 1667 bis 1676 bauten die Vettern Rudolf v.
Schauenstein, Herr zu Reichenau u. Tamins, verm.
mit Emilia v. Molina und Joh. Rudolf von Schauenstein
, Herr zu Reichenau u. Tamins, verm. mit Margaretha
v. Schauenst. (Tochter des vorgenannten
Rudolf) das Schauenstein'sche Schloss zu Fürstenau
im Anschluss an den östl. Befestigungsturm. Über
dem Ostportal die Initialen von Joh. Rud. und seiner
Gemahlin mit Datum 1676. Sein AVappen wurde in
neuerer Zeit durch das Planta'sche Wappen ersetzt.
Über dem Portal des "Westtraktes die Initialen Rudolfs
und seiner Gemahlin (G. M.=geb. Molina),
Datum 1667 und Allianzwappen Schauenstein-Mo-
lina. Im Innern über einer Türe die Initialen M. v.
S. v. E. (Marg. v. Sch.) und Datum 1695. Am 23.
April 1732 verkaufte der letzte Schauensteiner Baron
(später Reichsgraf) Thomas Franz „Haus und
Güter" um 17 000 Gulden an Carl Ulysses Stampa.
Bei dem Brand von 1742, dem auch das bisch.
Schloss (s. oben) mit einem grossen Teil des Dorfes
zum Opfer fiel, wurde in Abwesenheit von Carl
Ulysses auch dies Schloss zerstört. Darnach wurde
nur der östl. Trakt wieder richtig ausgebaut, der
rückwärtige einfacher behandelt. 1768 verkaufte die
Witwe des C. U. v. Stampa die Besitzung an Frau
Barbara von Planta in Genf, von der es Major
Friedrich von Planta-Samaden und später der Gesandte
P. C. v. Planta übernahm. Nach dessen Tod
(gest. 1822) richtete seine Witwe den westlichen Teil
des Schlosses zu einer Erziehungsanstalt ein, in der
unter Leitung von Rektor Looser junge Leute, besonders
aus den romanischen und italienischen Talschaften
, auf die Kantonsschule vorbereitet wurden.
(1825—1840). 1862 kaufte P. C. v. Planta den Sitz.
Heute im Eigentum von dessen Sohn Dr. Rob. v.
Planta, der das Schloss renovierte. Bemerkenswert
ist besonders der Saal mit den gemalten Panneaux
in Rokokogeschmack und ein Kabinet mit satirischen
Bildern als Supraporten. Die Panneaux wurden wohl
von Major Friedrich, genannt „Ziska", aus Frankreich
hierhergebracht. Der Ofen in der unteren
Stube (von Daniel Meyer, Steckborn 1729) stammt
aus der Churer Schneiderzunft. Biblische Szenen
und Allegorien. An der Krone Geschlechterwappen.
Scharans.
Ta/ei60.66. Gees'sches Haus. Erbaut um 1510 auf den Ruinen
Einf. xxu, der Burg von Scharans (vergl. Leu, Sererhard I, 23).
Die Hauptstube im Parterre dat. 1513. Nach 1600
umfassend renoviert von Christoffel Gees (1613
Landeshauptmann i. Veltlin). Im Oberstock gutes
Täter mit Einlegearbeit von 1602. Fensterstiitzsäule
mit Akanthusornament. Initialen C. G. und S. J. Die
Fassadenmalerei wurde 1605 von Hans Ardüser für
15 fl. ausgeführt. Inschrift. Bis in neuere Zeit führte
ein Eingang durch den östlichen Anbau ins Haus.
Dort standen über dem Türbogen die Initialen C. G.
(Christoffel Gees) und v. S. (v. Salis oder Schauenstein
?) sowie das Datum 1615. (Vergl. Abb. Tafel 66
Bild No. 3) Das Haus gehört nun Josua Conrad.
Haus Buchli. Erbaut 1668. Fassaden maierei. Mit- Tafel eo, 66.
telkorridor in Firstrichtung, südlich davon im Ein^XXVI-
Hauptstock Stube und Küche, nördlich Chamineda.
In der Stube primitiv eingelegtes Büffet, dat. 1673.
Initialen H. v. C. und J. M.
Sils i. D.
Palazzo. Erb. um 1740 von Conradin Donats (aus- Tafel 66—72.
gezeichneter Militär,bis zum Generalmajor avanciert Einf- xxvlf-
in piemontesischen Diensten, geb. 1688, gest. in Sils
1750). Nach dem Aussterben der Donats (1849) kam
der Palazzo an die ä Marca, dann an Baron Wesener
und andere; 1888 von d. Gemeinde gekauft u. als
Schule und Pfarrhaus benützt. Der Palazzo ist erwähnt
bei Sererh. I. 26, Lehmann I. 219.
Lenzerheide u. Schanfigg.
Lenzerheide.
Parpan.
Schlössli. Ursprünglich ein Sitz der Hartmannis. Tafel 72-?8.
Ende des 16. Jahrh. bewohnt von dem durch die Einf- xxviif.,
XXXIX
Landesreform v. 1603 bekannten Hartmann von
Hartmannis. 1588 malte ihm Hans Ardüser die Aus-
senwände (Chronik „50 fl. mit des Obersten Hartmanns
Hus zuo Parpan gwunnen"); Reste der Malereiunter
d. Verputz vorhanden. 1591 führte Hans
Ardüser der „Frau Obersti A. v. Planta" (der Ehefrau
Hartmanns, geb. Anna v. Planta-Chur), die in Parpan
wohnen blieb, während ihr Mann in franz.
Kriegsdiensten ein Bündner Regiment führte, die
in der Einführung erwähnten Wandmalereien aus.
(Vgl. Planta-Chronik S. 147). Beschrieben von Rahn
in den „Kunst- u. Wanderstudien". Hartmann v. H.
starb 1603. Durch Paul Buol (Enkel des Paul gen.
„Lux") verm. mit Marg. v. Hartmannis kam das
Haus an die Buol. Umfassend ausgebaut von dem
Oberstlt. i. span. Diensten Joh. Anton v. Buol
(1600-1662), dem Stifter der Linie Strassberg, verm.
m. Prud. Riesin. Von ihm stammt insbesondere das
reiche Täfer in der S. W. Ecke des I. St. mit dem
Allianzwappen Buol-Ries, dat. 1631, sowie ein einfacheres
im Erdgeschoss, dat. 1658. Die heutige
Dachform mit dem Türmchen sowie dem Balkon an
der Gartenseite dürfte das Haus erst um 1675 durch
Joh. Antons Sohn, den Dr. jur. Joh. Ulrich v. Buol,
KLIV
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