http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_16_1925/0050
Tafel 106,107, Altes Pfrundhaus im Dorf. Campell gibt an,
, 'i9-^,,, dass von den vier steinernen, der Tradition nach
binf. XXJLlll,
xxxv f. Beeli'schen, Häusern von Davos eines von der Hauptkirche
ungefähr tausend Schritt weit gegen St. Theodor
auf der linken Seite des Talwassers gestanden
sei. Nun beträgt zwar die Entfernung von der Kirche
bis zum Pfrundhaus bedeutend mehr, aber Campell
berechnet auch die Distanz zwischen dem Hauptort
und der Einmündung des Sertigbaches mit tausend
Schritt. Von dort zur Hauptkirche ist es aber genau
so weit, wie von dieser zum alten Pfrundhaus im
Dorf. Man darf also in diesem Gebäude eines der
alten Beeli'schen Häuser sehen.
Die spätgotische Balkendecke im Erdgeschoss
stammt aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts. Das
Haus wurde dann (nach dem Stammbaum von Ant. v.
Sprecher) von Georg v. Jenatsch (dem Enkel des
Jürg) im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts ausgebaut
. Täfer aus dieser Zeit. Im Oberstock für Da-
voser Verhältnisse hohe Zimmer. Einlegearbeit. Im
Korridor grossflächige Malerei in Schwarz und
Weiss. (Doppeladler, Löwe und Barockwedel). Der
Dachstuhl neueren Datums. Das Haus wurde um
1740 von der Gemeinde erworben (vgl. Sererhard
III 9) u. diente dem Pfarrer als Wohnung. Bis 1832
wurde dort auch Schule gehalten. 1879 (nach Erbauung
eines neuen Pfrundhauses) verkauft an die
Familie Büsch.
lextabb. Jenatschwappen. Allianzwappen Jenatsch-Buol m.
f^rVC1!!; Inschrift „Georg: Jenatz Oberster. AnnaBuolin 1634.
Ein f. XXXVI. " °
Vive deo.", angebracht über der Türe des oberen
Jenatsch-Hauses auf der inneren Horlaubenen (jetzt
Villa Vecchia). Erb. von Jürg Jenatsch. Im Erdgeschoss
der alte Bestand noch erhalten. In der S. 0.
Ecke Täferstube mit geschnitztem Allianzwappen
Jenatsch-Buol, dat. v. 1639, dem Todesjahr des Jürg
Jenatsch. Durch Heirat der Tochter Catharina übergegangen
auf Christian Sprecher v. Bgg. (vergl. gemalte
Wappen im gewölbten Sälchen). Seit einigen
Generationen im Bes. der Farn. Prader (heute Florian
Prader).
„Grafenstube" im BuoVsehen Schlössli auf der Tafel 109,111.
Oberwies. Erb. i. d. Mitte des 17. Jahrh. von Paul Einf- XXXVI-
v. Buol. Die Stube und die Gewölbe im Erdgeschoss
stammen noch aus dieser Zeit. Durch Heirat der
Prudentia Buol von Strassberg mit Joh. Ant. v.
Jenatsch, einem Enkel des Jürg, kommt das Haus
1722 an die Jenatsch. Von ihm stammt das schöne,
aus Nussbaum-und Eschenholz gefertigte Täfer, die
sogen. „Grafenstube". An der Decke die beiden
Wappen Jenatsch und Buol mit Umschrift der Namen
und Datum 1727. Joh. Ant. v. J. starb 1728.
Sein Sohn mit gleichem Namen liess durch Meister
Hanns Jakob Risch i. J. 1764 den grossen Stall mit
mächtigem Dach errichten. Bis zum Beginn des
19. Jahrh. blieb das Schlössli im Bes. der Farn. Jenatsch
. Gegenwärtig gehört es der Farn. Beeli-
Büsch. Das Haus wurde in neuerer Zeit vollständig
umgebaut.
Berichtigung zum Band „Nördliche Talschaften A".
Auf Seite XLVII zweite Kolonne, Zeile 18 von oben muss es heissen: Im zweiten Stock des unteren
Teiles (nicht des oberen).
xLvm
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