Augustinermuseum Freiburg i. Br., B 933/23
Das Bürgerhaus in der Schweiz (23. Band): Kanton Basel-Stadt (3. Teil) und Basel-Land
Zürich, 1931
Seite: XXVIII
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_23_1931/0030
tes Wohnhaus auf dem Gartenland, das
lange Zeit der Familie Wettstein gehörte
und in dessen Mitte sich das schon im
ersten Bande besprochene Rebhäuslein
erhebt (Bd. I, Tafel 66). Im Jahre 1749
kaufte Leonhard Ryhiner-Blech das Gut
mit Reben, Matten, Garten, Weiher, zwei
Häuslein und dem mitten im Gut stehenden
Gartenhaus.

Uber die Entstehung des Wohnhauses
berichtet die Kleinbasler Chronik des Wilhelm
Linder. Es wurde, so erzählt er, „von
Herrn Leonhard Ryhiner dem Handelsmann
und Appellationsrat dem Meister
Samuel Werenfels dem Steinmetz ganz
aufzubauen für 8000 Pfd. verdungen und
musste ihm den Schlüssel darzu nur in die
Hand liefern; allein der Meister Werenfels,
der fast alle Steinmetz in schönen Rissen
neuer Gebäud unterrichtete, kam in diesem
Verding sehr zu kurz, welches ihn um
allen Kredit brachte". Leider erfahren wir
nicht, wann sich dies zutrug. Es muss
zwischen 1749, dem Jahre des Ankaufs,
und 1774, dem Todesjahr Ryhiners gewesen
sein.

Nach dem Tode des Leonhard Ryhiner
ging das Gut durch Kauf an Franz Bernoulli
, den Materialisten, über. Wir hören,
dass er den Weiher mit Quadersteinen
fassen Hess, wobei er durch den Steinmetz
Andreas Dietrich übervorteilt wurde.
Als Bernoulli starb, übernahm es der Tochtermann
, der Pfarrer zu St. Martin, Theodor
Falkeysen. Um das Gut nicht selbstsüchtig
zu gemessen, pflegte er seine Kollegen
in seinen Garten einzuladen „und
verschaffte dadurch im Sommer den anderen
Herren Geistlichen einen wöchentlichen
angenehmen Spaziergang und Un-
derhaltung".

Der Reiz des kleinen Hauses beruht auf
der feinen Harmonie seiner Verhältnisse.
Grosse Schmuckmotive konnten da überhaupt
nicht angewandt werden. In hübscher
Weise ist ein Mittelrisalit hervorgehoben
; es springt nicht heftig vor, sondern
nur so weit wie die Ecklisenen. Die
Mauerfläche zwischen diesen Bändern ist
gerade so breit, dass ein Fenster mit aufgeklappten
Läden dazwischen Platz findet.
Ganz entzückend ist der schwungvolle
Umriss der mächtigen Dachhaube.

Zum Dolder, Spalenberg 11

Tafel 21

Das Haus zum Dolder am untern Spalenberg
ist eine Schöpfung des SamuelWeren-
fels. Die Liegenschaft wurde 1705 von dem
Apotheker und Materialisten Hieronymus
Bernoulli, einem Bruder der Mathematiker
Jacob I. und Johann I. Bernoulli, erworben
. In den Jahren 1758-1761 ist von
Baukosten die Rede. 1760 war das Haus
an den Sohn Franz Bernoulli, den Materialisten
, übergegangen.

Ein reicher Dekor wäre an der schmalen
Front kaum anzubringen gewesen und
hätte auch dem Charakter des Hauses
wenig entsprochen. Für ein Risalit war
keine Gelegenheit; die Gliederung beschränkt
sich auf zwei einfassende Lisenen
und die horizontalen Gesimse, die die Geschosse
voneinander trennen. Das Erd-
geschoss bildet mit seinen grossen, mit
seltsamen Schlußsteinen (Tafel 21, 7) versehenen
Bögen und seiner Quaderung
einen festen Sockel. Die gute Verteilung
der wohlproportionierten Fenster erweckt
einen würdigen Eindruck.

De Bary'sches Landgut, Riehen,
Baselstrasse 61 Tafel 22—25

Im Jahre 1585 hatte der Oberstzunftmeister
Sebastian Beck-Burckhardt „die
Behausung von Grund auss new erbawen"
lassen. 1603 wird Andreas Ryff als Besitzer
erwähnt. Seit 1645 war das Gut in Iselin-
schem Besitz. 1740 gehörte es den Brüdern
Nicolaus und Johann Lucas Iselin, 1759
und noch 1762 Johann Kaspar Ecken-
stein-Iselin und Ursula Iselin. 1769 kaufte
es Franz De Bary-Weis. 1783 erbte es die
Enkelin Anna Elisabeth De Bary, im
gleichen Jahre verehelicht mit Hans Balthasar
Burckhardt. 1813 verkaufte dieser
das Gut an Dietrich Burckhardt-Hoff-
mann. 1847 übernahm es dessen Sohn
Emanuel Burckhardt-Werthemann. Dieser
hat das Haus nicht bewohnt, sondern seinen
zwei Töchtern überlassen. 1860 übernahm
es der eine der Schwiegersöhne
Friedrich His-Burckhardt, von dessen
Witwe es 1920 der Enkel Heinrich Iselin-
Weber erbte.

XXVIII


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