Augustinermuseum Freiburg i. Br., B 933/23
Das Bürgerhaus in der Schweiz (23. Band): Kanton Basel-Stadt (3. Teil) und Basel-Land
Zürich, 1931
Seite: L
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_23_1931/0052
fassung an Stelle des Goldes und der
hellen Farben des Rokoko ist sehr eindrucksvoll
. Als Supraporten sind statt
farbiger Gemälde vergoldete Schnitzereien
auf braunem Grund mit La Fon-
taineschen Fabeln angebracht (Tafel 80).
Das Eckzimmer des ersten Stocks ist bis
zur Decke mit Eichenholzgetäfer bekleidet
(Tafel 77, 7-9), das des zweiten mit einer

Fig. 25. Zum Sausewind, St. Albanvorstadt 5
Gartenhaus gegen Rhein

braun in braun gemalten Leinwandtapete
mit heroischen Landschaften von Maximilian
Neustück ausgeschlagen (Tafel 78,
2). Sie stammen, wie die Gobelins aus dem
Jahre 1790, so dass also damals das Haus
vollendet gewesen sein dürfte. Lustig sind
in diesen beiden Eckzimmern die Mauerschlitze
, die die Beobachtung des ganzen
obern Blumenrains gegen den ehemaligen
St. Johannschwibbogen zu gestatten (Tafel
76, 2 und 5). Die Papiertapeten des
Saales im ersten Stock sind nicht wie heute
in Rollen gezogen worden, sondern aus
verschieden ausgeschnittenen Stücken zusammengesetzt
(Tafel 79, 1). Eine Sehenswürdigkeit
des Segerhofs ist auch die
Küche in der Vollständigkeit ihrer Erhaltung
(Tafel 78, 1, 3, 6 und 7).

Die Ursprünglichkeit des Zustandes ist
einer der Hauptreize des Segerhofs. An

dem Hause ist seit seiner Erbauung kaum
etwas geändert worden. Es blieb im Besitze
der Familie bis zum Jahre 1923, wo
es durch Vermächtnis von Fräulein Marie
Burckhardt als Geschenk an das Historische
Museum überging.

Gartenhäuser Tafel 81

Von der Art der Basler Gartenhäuser
haben wir im zweiten Bande, S. XIX, gesprochen
. Ein eigenartiges Beispiel eines
zweistöckigen Pavillons besass einst der
Lichtenfelserhof am Münsterberg (Situation
Bd. II, Tafel 63). Er erhob sich im
Hintergrunde eines nicht sehr grossen
Hofes. In seltsamer Weise war der runde
Oberstock mit Hilfe von Säulenstützen
auf das viereckige, vielleicht von einem
älteren Häuslein wiederbenutzte Unter-
geschoss aufgesetzt. Das obere Kabinett
stand mit dem winzigen Terrassengärtlein
in Verbindnng. Auf dieser Liegenschaft
stand im Mittelalter eine Vinzentiuska-
pelle mit einem dazugehörigen Pfarrhofe.
Dieser wurde 1459 abgebrochen. 1495 erwarb
den Platz der Domherr Cornelius
von Lichtenfels. Das Haus hiess seitdem
„Von Lichtenfelsers Hof" oder „Der Lichtenfelsern
Hoff".

Eine andere Art zweigeschossiger Anordnung
zeigen die Kabinette, die sich an
der Rheinhalde, nahe bei der Wettsteinbrücke
, erhalten haben (Textabb. 25).
Unter dem Häuslein ist eine Tür in die
Stützmauer praktiziert, die den Ausgang
vom Terrassengarten nach dem unteren
Gärtchen am Hange erlaubt.

Die Stellung hoch über dem Rhein war
allerdings die herrlichste, die sich für
einen Pavillon denken liess. Der gesteigerte
Natursinn des Barock mit seinem
Blick für das bedeutende einer Vedute
hatte die Einzigartigkeit der Basler Rheinuferpartie
erkannt und in einem weder
vorher noch in neuerer Zeit auch nur annähernd
erreichtem Masse die Schönheit
der Lage zu nutzen verstanden. Um die
Mitte des 18. Jahrhunderts hat Iselin, der
Wirt des altberühmten Gasthauses zu den
Drei Königen, stromaufwärts eine gedeckte
Terrasse bauen lassen. Emanuel
Büchel zeichnete im Jahre 1753 einen
Prospekt mit der wunderbaren Rundsicht,


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