Augustinermuseum Freiburg i. Br., B 933/23
Das Bürgerhaus in der Schweiz (23. Band): Kanton Basel-Stadt (3. Teil) und Basel-Land
Zürich, 1931
Seite: LXVII
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_23_1931/0069
Georg Deucher, den Handelsmann und
Spekulanten. Dieser hatte - gleich seinem
Bruder im Schlösslein zu Bottmingen
(siehe oben) - sein Vermögen mit dem Umsatz
von Mississippi-Aktien erworben und
suchte es nun in Landbesitzen zu investieren
. Ausser dem Birsfelderhof besass
er unter anderem auch den Württember-
gerhof (Bd. II, S. XLVII). Den Birsfelderhof
verkaufte er 1725 mit allen alten und
neugebauten Behausungen an Emanuel
HofFmann. Von ihm ging es an seinen
Schwager, Oberst Emanuel Merian-Hoff-
mann, 1738 an dessen Söhne Onophrion
und Samuel. 1766, nach dem Tode Samuels
, suchte Onophrion Merian das „äussere
Birsfeld" lange Zeit vergeblich zu verkaufen
. Erst 1790 fand sich ein Käufer in
Johannes Hey er von Benken. 1802 ging
das Gut an die Gebrüder Stehelin über.
1807 kauften es zwei Berner; aber Samuel
Gysin von Muttenz, ein Neffe Heyers,
machte vom Zugrecht Gebrauch und erhielt
den Hof zugesprochen. 1842 verkauften
ihn die Erben an Johann Merian-
Forcart. Dieser setzte Heinrich Schneider
von Langenbruck, vorher im äusseren
Gundeldingen, als Pächter darauf. Dessen
Sohn Nikiaus Schneider erwarb 1845 selber
das Gut. Der Hof, seitdem zuweilen
Schneiderhof genannt, blieb im Besitz der
Familie bis 1896. 1917 erwarben ihn die
von RolPschen Eisenwerke in Gerlafingen.

Das grosse Anwesen besteht aus dem
Wohnhause (A), einer kleinen Stallung,
verbunden mit einem kleinen, türmchen-
artigen Gelass (B), einem langen Riegelgebäude
mit einer Flucht von Kammern,
unbekannt welcher Bestimmung, die über
eine Laube erreichbar sind (E) und endlich
einer grossen Scheune (D) (Taf. 105,7).
Der Stil dieser Baulichkeiten passt vorzüglich
zum ausgehenden 17. Jahrhundert.
Der Birsfelderhof ist so, wie er heute vor
uns steht, von Gernler angelegt worden.
Im Wohnhause ist bereits eine regelmässige
Verteilung der Fenster angestrebt.
Ihre Rahmen zeigen aber noch die gotische
Kehlung. Die Giebelwände des Hauses
, deren oberstes Ende abgetreppt ist,
sind mit Wetterdächlein versehen.

Ein Gebäude sticht von den andern ab:
das Stallgebäude (C) mit seinen gewölbten

Toren, seinen Oeil-de-boeuf und seinem
Mansardendach. Es ist kein Zweifel, wir
haben in dem ausserhalb derUmmauerung
stehenden Bau eine der durch Deucher
„neu gebauten Behausungen" zu erkennen.

Münchenstein, Bruckgut

Tafel 107—109

Im Jahre 1541 besass Thomann Vogt
einen „Rebacher im Eckensteyn sampt
dem bruggarten". Der erste Basler Eigentümer
des Guts war Lucas Iselin. Er hatte
1597 „seyn Behausung mitt sampt den
Gütteren zu Münchenstein Hansen Jorgen
von Bruckh verliehen; derselbig bewont
das hus mitt seynen Diensten selbs". Dieser
Hansjörg von Brugg war wohl ein
Enkel des David Joris, des Erbauers des
Holee (siehe oben). Zu Beginn des 17. Jahrhunderts
hatte das Gut an der Münchensteinerbrücke
den Besitzer gewechselt und

Fig. 40. Birsfelderhof, Zeichnung von G.F.Meyer. 1678

mehr und mehr häuften sich die Klagen
über seine Verlotterung und Baufälligkeit.
1667 erwarb es Daniel Burckhardt, Landvogt
von Münchenstein. Es blieb darauf
80 Jahre in Burckhardt'schem, dann in
Faeschischem und schliesslich Ryhiner-
schem Besitz. In jener Zeit scheint es wieder
in Ordnung versetzt und in den Zustand
gebracht worden zu sein, den die
Zeichnung Büchels von 1746 noch wiedergibt
(Taf. 107, 1). 1749 verkauften Emanuel
Ryhiner und seine Schwester Dorothea
das Bruckgut an den Altschultheiss
Johann Friedrich Wettstein. 1759 gelangte
es an Marcus Weis-Leissler vom
Württembergerhof (Bd. II, Taf. 80-85).
Weis hat jedenfalls auch das Bruckgut

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