Augustinermuseum Freiburg i. Br., B 933/23
Das Bürgerhaus in der Schweiz (23. Band): Kanton Basel-Stadt (3. Teil) und Basel-Land
Zürich, 1931
Seite: LXXII
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_buergerhaus_23_1931/0074
kleiner, zweigeschossiger Riegelbau nach
Art der Basler Rebhäuslein (vgl. Bd. I,
S. XI).

Pratteln, Schönenberg Tafel 121

Der Siechenpfleger Leonhard Wagner
in Liestal hatte ,,ob Röseren eine Behausung
, Scheur und Stallung auf eineAegerten
gehauen, so er Schönenberg daufte und
setzte sich nachwärts dahin." Den Initialen
H. Z. mit dem Datum 1769 zufolge in
einer Inschrift am Hause ist der Schönenberg
in jenem Jahre an Johannes
Zäslin-Sarasin übergegangen. Merkwürdigerweise
ist das Gut auf der Höhe zwischen
Pratteln und Frenkendorf keineswegs
als Herrschaftssitz, sondern als einfacher
„Alphof" ausgestaltet. Das Wohnhaus
, das mit einem schlichten ländlichen
Laubengang versehen ist, durch
den man zu den obern Zimmern gelangt,
ist im rechten Winkel unmittelbar an die
Scheune des Bauernhofs angebaut. Diese
ist durch eine Besonderheit ausgezeichnet,
die zwar nicht in unsern Zusammenhang
gehört, aber doch erwähnt werden soll.
Der Stall ist nicht nur durch eine Brandmauer
vom Bauernhause geschieden, sondern
auch im Innern vollständig aus Stein
erbaut. Die Futtertenne ist auf beiden
Seiten von Stein wänden eingefasst; das
Vieh wird durch eine Reihe von Fenstern
gefüttert, die in diese Mauer eingebrochen
sind.

Der Schönenberg gehört den Nachkommen
des Carl Burckhardt-Vischer, der
das Gut 1848 erwarb.

Pratteln, Hoher Rain Tafel 122

Das Kloster St. Alban zu Basel besass
1489 Güter bei Pratteln „vff dem ho rein".
1541 wird das Gebiet ebenso „vff dem
hochreyn" bezeichnet. 1689 kaufte Hauptmann
Remigius Frey-Werenfels, Landvogt
von Münchenstein, Land auf dem
hohen Rain, machte es urbar und baute
Haus und Scheune. Aus dieser Zeit stammt
vermutlich noch das Wohnhaus mit dem
abgewalmten Dache. Der Anbau gegen
die Halde und die mächtige Scheune rühren
dagegen wahrscheinlich von der Ver-
grösserung des Gutes her, die 1772 von

der Witwe Stähelin-Hagenbach vorgenommen
wurde. Die Scheune besitzt
einen liegenden Dachstuhl von ungewöhnlich
grosser Spannweite, wie wir ihr auch
in dem gleichzeitig erbauten Posthause
in Basel begegnet sind (Taf. 44, 1) und
wie sie auch im vordem Bilstein bei
Langenbruck wiederkehrt (Taf. 152, 2).

Der hohe Rain ist, wie schon der Name
andeutet, durch eine dominierende Lage
am Rande der Hochterrasse ausgezeichnet
. Er ist ein gutes Beispiel für die Ausnutzung
einer leicht erreichbaren, vorzüglichen
Lage mit schöner Aussicht.

Äugst, Kasteli Tafel 122

Uber die Entstehungszeit der „Behausung
auf Kastelen in Stein mit Ziegeldach"
ist nichts Genaueres bekannt. Der hübsche
, turmartige Bau mit seiner hohen
Mansardenhaube steht zum Teil auf römischen
Mauern.

Äugst, Gasthof zum Rössli

Tafel 123—124

Wie aus der im nordöstlichen Eckzimmer
reproduzierten alten Bauinschrift
über der Haustür hervorgeht, wurde die
Herberge zu Äugst im Jahre 1540 von
der Obrigkeit zu Basel erbaut. Das „nuw
gebuwen huss vnnd herberg zu Äugst an
der bruggen" wurde als erstem dem Basler
Weinmann Hans Bottschuh verpachtet.
Zehn Jahre später wurde dem Wirt zu
Äugst, damals Beat Falkner, des Rats,
Landvogt zu Münchenstein, auch die
Pflicht überbunden, den Zoll an der
Brücke einzuziehen und in den Stock zu
stossen. 1699 erhielt er, damals Germanus
Iselin, auch den Auftrag über die Wache
bei der Brücke Inspektion und Aufsicht
zu haben. Diese Aufsicht über die Brückenwacht
blieb bis 1746 mit der Herberge verbunden
. 1720 stellte man erstmals fest,
dass manches baufällig sei. 1758 hatten
„grosse Gewässer" Schaden angerichtet,
sein Umfang wurde vom Ingenieur J. J.
Fechter festgestellt. 1760 kam Fechter
abermals zu einerBesichtigungnachAugst.
1770 galten die Gebäude, „wie es mit
obrigkeitlichen Gebäuden zu gehen pflegt",
als schlecht erhalten. In den 1780er Jah-

LXXII


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