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Schosses dürften noch vom ersten Bau
stammen, die ziemlich regelmässig verteilten
Fenster des Oberstocks aber auf
die Erneuerung von 1711 zurückgehen.
Oltingen, das Grosse Haus
Tafel 140
Das „Grosse Haus" zu Oltingen rnuss
vor 1613 entstanden sein; denn in jenem
Jahre werden Baschi (Sebastian) und
Daniel Gysin als Inhaber des grossen Hauses
genannt. Seit dem 18. Jahrhundert ist
es unter zwei Parteien geteilt.
Alles ist in der Tat mächtig dimensioniert
an diesem Bau, der schräge Eckstrebepfeiler
mit seinen grossen Quadern
sowohl als auch die riesige Giebelmauer.
Nicht nur die Vorderfront, wo das Dach
überragt, sondern auch die Giebelwand,
soweit sie von Fenstern durchbrochen ist,
ist durch Vordächer gegen das Wetter geschützt
.
Oltingen, Pfarrhaus Tafel 140-141
Das Pfarrhaus zu Oltingen wurde im
Jahre 1598 unter dem Pfarrer Antonius
Waitz von Grund aus neu gebaut, zum
Teil unter Verwendung des Materials vom
vorhergegangenen Bau. Die Vollendung
zog sich bis zum Jahre 1600 hinaus. Fast
hundert Jahre darauf, 1692, reichte der
Vikar Stöcklin beim Deputatenamte das
Gesuch ein, eine Laube bauen zu dürfen:
„demnach hiesiges pfrundthauss an gemach
wenig hat, vnd aber eine Laub wie
etwan andern Orths auch ist, an den untern
Maurgibel gegen die Strass komlich
könnte angehäncket werden, davon das
halbe Theil neben der Wohnstuben zu
einem beschlossenen Gemächlein.. ., der
ander Theil offen bleiben'4 könnte. Die
Deputaten Hessen daraufhin, zwar nicht
am Giebel gegen die Strasse, wohl aber
auf der Rückseite des Hauses eine lange
Laube anbringen. 1766-1768 wurde das
Pfarrhaus unter der Leitung Daniel Büchels
in Stand gestellt. Die Restauration
Büchels hat die alten gotischen Fenster
entfernt und durch schlichte Kreuzstöcke
ersetzt. Die Treppengiebel blieben aber
bestehen, so dass die alte malerische
Gruppe von Kirche, Friedhof und Pfarrhaus
kaum etwas von ihrem alten Reiz
verloren hat. Das Gebäude ist so an den
Kirchhügel gelehnt, dass der Friedhof vom
ersten Stocke aus, in dem sich auch die
hauptsächlichsten Wohnräume befinden,
über ein paar Stufen erreichbar ist. Der
Ersatz der einst eichenen Laubenstützen
durch eine Untermauerung fällt jedenfalls
erst neuerer Zeit zur Last.
Bubendorf, Pfarrhaus Tafel 142
Auch das Bubendorfer Pfarrhaus ist an
die Halde des Kirchhügels gebaut. Die
Räume des Pfarrhauses liegen, durch das
Ansteigen des Geländes veranlasst, nicht
sowohl neben- als übereinander. Der Fussboden
der Laube, die als langer Gang
durch die Unebenheit des Areals etwas
schräg an das Nordende des Haustrakts
gefügt ist, korrespondiert mit keiner
Stockwerkhöhe des Hauses. Am höchsten
steigt der hintere Flügel empor; von ihm
aus erreicht man beinahe unmittelbar den
Friedhof und die Kirche.
Uber die Kirche von Bubendorf stand
das Patronatsrecht und damit die Pflicht
der Unterhaltung der Basler Domprobstei
zu. Aus welcher Zeit der Mittelbau stammt,
ist unbestimmt. Der hintere Flügel wurde
im Jahre 1695 angebaut. Das Datum ist
an der mit je 18 Bildern aus dem alten und
dem neuen Testament bemalten Decke der
„grossen Kammer auf dem obersten Stock
im neuen Anbau" angebracht (Taf. 142,4).
1767 musste der Ingenieur J. J. Fechter
(siehe oben S. XIII) ein Gutachten über den
baulichen Zustand des Hauses abgeben.
Er stellte allerhand „Bläste" fest, vor
allem in den Flügeln. Im Jahre darauf
kam der Domprobsteischaffner Johann
Jacob Thurneysen selber vorbei und fand
die Ausbesserungen „grosseuteils höchstnötig
". Die Wiederherstellung wurde sogleich
an die Hand genommen und bis
1772 zu Ende geführt. Es wurden 23
Kreuzstöcke neu gemacht. Die Fenster
gehen also in der jetzigen Fassung zumeist
auf diese Renovation zurück.
Bubendorf, Brunnen
Tafel 142 und Textabb. 44
Am Obelisken des Brunnens (Textabb.
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