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Reproduktion mit Genehmigung von Ernst Seeger. Berlin. ^ i
Wilhelm Leibi, Der letzte Groschen.
Barmen, Privatbesitz.
müsse. Es ist keine leere Pedanterie, wie sie dem
oberflächlichen Blick erscheint, sondern eine fast
religiöse Hingabe an das Objekt, seine Geheimnisse
und seine Erscheinungsform zu enträtseln. Dies
wurde der Sinn von Leibis neuer Kunst. Wenn
er Bäuerinnen in der Kirche malt, so ist der karrierte
Rock, die Schürze, der Hut, das Fürtuch, die
Miederschleife nicht etwa Kostüm im Gegensatz zu
Kopf, Haltung und Bewegung, sondern alles ist
gleichwertig, gleich sprechend, jedes ein Stück Charakter
, ohne das der Gesamteindruck unvollständig
wäre. Es giebt da keine Vorliebe für dieses oder
jenes, für schöne und junge Gesichter, für Glänzendes
und Sympathisches, sondern alles ist Natur
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