Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_museum_08/0081
Den andern Pol seiner künstlerischen Wirksamkeit
bildet das Ornament. Er stand hier mehr
als Dürer in intimer Verbindung mit dem Handwerk,
indem er für bestimmte gewerbliche Zwecke Vorlagen
lieferte. Ein paar grosszügige Holzschnitte,
ein Tapetenmuster und
verschiedene Friesvorlagen
, sind für den
Weber und Zeugdrucker
bestimmt, eine Reihe von
Kupferstichen kleiner
Füllungen und Prunkbecher
für den Goldschmied
. Eine Folge von
Kapitellen bietet Vorlagen
für Kunsttischler
und Steinmetzen. Kurze
beigegebene Anweisungen
— z. B. bei einem
der Becher: Hie oben
magst auch ein fuus (einen
Fuss) machen —
deuten auf den bestimmten
praktischen Zweck,
den Beham hier im Auge
hatte. Die häufige Verwendung
seiner Bauernstiche
in der Keramik
legt die Vermutung nahe,
dass Beham auch bei
ihnen derartige Nebenabsichten
verfolgte. Als
zu den geschicktesten
Zierformen,

Barthel Beham. Maria mi
Kupferstich,

Ornamentiker gehört er
Vermittlern italienischer
die er mit deutscher Phantastik umformt
und bereichert. Dabei verlässt er aber nie

die Grenzen eines feinen und sicheren Geschmacks.
Und da seine Entwürfe ausserdem mit unübertrefflicher
Zartheit gestochen sind, so kann man
einiges von ihnen an die Spitze der ganzen Kleinmeisterornamentik
stellen, wenn auch andere, wie

Aldegrever, einen viel
grösseren Teil ihrer Zeit
und Kraft solchen Aufgaben
gewidmet haben,
Es bleibt nur zu bedauern
, dass Beham sich
durch seine ausserordentliche
technische Gewandtheit
und durch die Tagesmode
dazu verleiten Hess,
Gegenstände zu bearbeiten
, die ihm nicht lagen.
An seinen späteren antiken
und allegorischen
Kompositionen erlebt
man wenig Freude.

Der um zwei Jahre
jüngere Bruder Sebalds,
Barthel Beham, war eine
grundverschiedene Natur
, schwerer zu deuten,
ein Phänomen in seiner
Art. Ihm fehlte die derbe
Sinnlichkeit seines Bruders
. Das Volksleben
hat ihnkünstlerisch wenig
gefesselt, auch mit der Ornamentik hat er sich nicht viel
aufgehalten, nachdem er ein paar solcher Entwürfe
mit ausgesuchtem Geschmack gestochen hatte. Aus
seinen Werken spricht ein ernster und hoher Sinn>

t dem Kinde am Fenster.
Bartsch 8.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/das_museum_08/0081