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As isch ke April so
güet,
's schneit im Bür noch
uf de Hüet.
Awrille-Raga: Gottes
Saga!
D'r April kummt wie
e Wolf un geht wie
e Lamm.
Vinzenz-Sonneschin
Bringt vil Korn un
Win.
D'r Jörg un d'r Marx
Bringe noch oft vil
Args.
Am Jörjetag müess d'
Weid erüs.
Ostermonat
Notizen
Arbeitskalender
Haus, Hof und Feld. Der Landmann ist mit diesem Monat in
den wichtigsten Saatmonat eingetreten, Er beginne alsbald mit
dem Anbau von Gerste, Sommergetreide, Hafer, Hülsenfrüchten,
der Zucker- und Futterrüben, des Sommerrapses, Mengfutters und
Klees. Kartoffeln werden im Laufe des Monats gelegt. Getreidefelder
werden gut geeggt und bei zu grosser Üppigkeit geschröpft,
Klee gedüngt. Die Wiesenbewässerung wird fortgesetzt.
Obstgarten. Kornwildlinge in der Baumschule sind zu kopulieren
und ältere Obstbäume umzupfropfen. Kernobstsaat. Die Blattläuse
sind fleissig zu verfolgen und mit Tabakstaub oder Wasser
zu vernichten. Schildläuse werden abgebürstet. Aprikosen- und
Pfirsichspaliere schütze man noch immer gegen Frost und Sonne.
Gemüsegarten. Alle Gemüsearten (Frühsämereien) jäten. Nachsaat
von weissen Rüben, Radieschen, Spinat, Erbsen wird besorgt
. Die warmer Mistbeete sind fleissig zu lüften und zu gies-
s,en. Die Erde muss rein und locker gehalten werden. Früher gelegte
Erbsen sind jetzt zu hacken und zu pickeln. Spargelbeete
können noch angelegt werden.
Viehzucht. Der allmähliche Übergang von der Trocken- zur
Grünfütterung durch Mengung des Dürrfutters mit Luzerne usw.
beginnt. Im Pferdestall kommt es zu einem freudigen Ereignis.
Richtige Behandlung von Stute und Fohlen. — Die Zeit zum Absetzen
der Ferkel ist da. Zuchtferkeln lasse man sorgfältige Aufmerksamkeit
zuteil werden. Die Lämmer werden gehammelt und
das Klassifizieren der Schafe vorgenommen.
Geflügelzucht. Der April ist d,er Leg- und Brutmonat für alle
Hühnerrassen, Gänse und Enten. Der Züchter hat sein Hauptaugenmerk
auf die Reinhaltung der Nester und die Pflege der
ausgeschlüpften Kücken zu richten. Man gebe Grünfutter, junges
Gras oder Kle,e.
Bienenzucht. Je nach der Witterung und Tracht ist im Laufe
des Monats mit der Troibfütterung zu beginnen, um die Völker zu
grösserer Vermehrung des Brutansatzes zu reizen. Die Fütterung
geschieht abends; die Geschirre werden morgens vor Beginn
des Flugs entfernt. Das Brutgeschäft in den ausgewinterten
Stöcken ist zu fördern. Damit die Völker gedeihen, ist für
ausreichendes Futter und Wärme zu sorgen.
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