Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 5. Band.1902
Seite: 67
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_05_1902/0085
-sr^> PERSONAL-NACHRICHTEN — VON AUSSTELLUNGEN <^£=^

niederplätschern. — Das dem Jagdmaler Guido
Hammer in der Dresdner Haide errichtete Denkmal
ist am 15. September enthüllt worden. Es besteht aus
einem mächtigen Granitblock mit dem von Robert
Ockelmann modelliertem und in Bronze gegossenem
Medaillonbild des Malers mit der Aufschrift: »Dem
trefflichen Schilderer des deutschen Waldes, dem
Maler Guido Hammer gewidmet. Geboren 1821,
gestorben 1898.«

OIGA. Zum Docenten für Kunstgeschichte am
^ Baltischen Polytechnikum wurde der Inspektor
des Riga'schen Stadtgymnasiums
, Hugo Dannenberg
, ernannt. ceg.

D ERLIN. Die Wein-
Gross - Handlung M.
Kempinski & Co. erliess
ein Preisausschreiben für
Ansichtspostkarten für ihre
Weinstuben. Einsendungen
haben bis 15. November
zu erfolgen, an Preisen
sind drei mit je 500, 300
und 200 M. ausgesetzt. —
Nicht allgemein bekannt
dürfte sein, dass den Mitgliedern
des Deutschen
Kunstvereins der unentgeltliche
Besuch der Ausstellungen
der Kunstsalons
von Amsler & Ruthardt,
Paul Cassirer, Ernst Zaes-
lein, sowie des Vereins
Berliner Künstler freisteht
. Anmeldungen zum
Beitritt sind an die Geschäftsführung
des Deutschen
Kunstvereins z. H.
d. Herrn C. Riegel, Berlin
NW., Universitätsstrasse 6
zu richten. Der Jahresbeitrag
beträgt 20 M., jetzt
neu eintretende Mitglieder
nehmen auch noch an der
im November stattfindenden
grossen Verlosung der
angekauften Kunstwerke
teil, um die Weihnachtszeit
wird die diesmalige Vereinsgabe
, ein mehrfarbiger
Holzschnitt A. Krügers
nach Böcklins »Schweigen
im Walde« zur Versendung
kommen. 1892 gegründet,
verfügt derVerein jetzt über
die stattliche Mitgliederzahl
von mehr als 1600; allen

ernsthaften Kunstfreunden kann der Beitritt nur
wiederholt aufs wärmste empfohlen werden.

/GESTORBEN: In Wien der Historienmaler Her-
mann Eichler; in Paris Henri de Toulouse-
Lavtrec, der besonders durch seine Plakatschöpfungen
bekannt gewordene Zeichner und Lithograph.
In seinen Entwürfen nie schablonenhaft und auch in
seinen Ausdrucksformen stets durchaus persönlich
und eigenartig, war er einer der stärksten und originellsten
Talente unter den französischen Plakatkünstlern
und zeichnerischen Sittenschilderern. Trunksucht
führte den Künstler zweimal ins Irrenhaus, in ihm
ist er, nur siebenunddreissig Jahre alt, jetzt gestorben.

rich. engelmann

VON AUSSTELLUNGEN

UND SAMMLUNGEN

OERLIN. Die Herbstsaison beginnt in den Berliner
Kunstsalons nach Gewohnheit zögernd und ohne
grosse Anregungen. Keller & Reiner haben in ihren
geschmackvoll dekorierten Räumen eine Ausstellung
japanischer Malereien auf Seide etabliert, die höchstens
als gute Handwerksleistungen anzusehen sind.
Daneben etwas japanisches Kunstgewerbe, meist

nicht von hervorragender
Qualität, und eine reiche
Kollektion von Gipsabgüssen
nach Renaissancewerken
, denen des Münchners
Nanny's Kunst das
Aussehen der Originale in
Bronze, Marmor, Terra-
cotta und Majolika verliehen
hat. Um hübsche
Möbel und kunstgewerbliche
Kostbarkeiten in den
verschiedenen wohnlich
eingerichteten Räumen haben
sich Willy O. Dressler
, Serrurier - Bovy
und die Architekten des
Kunstsalons verdient gemacht
. — Ed. Schuhes
beide erste Ausstellungen
stehen unter dem Zeichen
der Franzosen, die sehr gut
aussehende, aber wenig
eindrucksvolle Bilder geschickt
hahen. Einige feine
Landschafter, wie Poin-
telin, Gustave Albert,
Erneste Gaston Mar-
che, Leon Tanzi, fallen
durch vornehme Leistungen
auf, die meisten
anderen Künstler sind entweder
unoriginell oder suchen
durch Nachahmen
grösserer Meister über
ihre Belanglosigkeit zu
täuschen. Zu diesen gehören
besonders Desval-
lieres, der aufs ungenierteste
Gustave Moreau
kopiert, Hochard, der
Daumiers massive Malerei
mit La Touches luminösen
Farben in allerlei Prozessionen
nachahmt. Auch
Andre Devambez »Premiere
im Theatre Montmartre
« wäre ohne Daumiers »Drama« vielleicht
nicht entstanden, zeigt den Künstler jedoch als einen
guten Menschenkenner. Eine bei aller Süssigkeit
pikante Malerei bietet H. Rondel in dem Bildnis
einer älteren, in ihrem Gebetbuch lesenden Dame
in Trauerkleidung, deren interessantes bleiches
Profil durch den vom Hut fallenden Crepe-Schleier
schimmert. Recht bemerkenswerte Arbeiten rühren
von dem holländischen Künstlerpaar Focco Tadama
und Thamine Tadama-Groeneveld her. Vielleicht
ist das beste daran die gute Tradition, die zuweilen
glauben lässt, dass man einen Jacob Maris oder
einen Israels in diesem oder jenem ihrer Bilder
vor sich habe: aber sie bieten in ihren breit-

jüngling

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