Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 5. Band.1902
Seite: 143
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KUNSTLITTERATUR

Friedrich Schaarschmidt. Aus Kunst und
Leben. Studien und Reisebilder. (München, Verlagsanstalt
F. Bruckmann, A.-G., 4M. gebd. 5V2-M.)

Die Abbildung a. S. 121 des vorliegenden Heftes
giebt eine Probe des mal-künstlerischen Schaffens
des Verfassers des eben genannten Buches, in
diesem selbst lernen wir ihn als einen kenntnisreichen
, geschichtskundigen Mann und auch vortrefflichen
Essayisten kennen. Die in dem gefällig
ausgestatteten Oktavbande vereinigten Aufsätze bewegen
sich auf künstlerischem und kulturgeschichtlichem
Gebiete. In nie geistreichelnder, aber stets
geistvoller Darstellung und in fein abgerundeter
Form behandelt in ihnen der als Bibliothekar an
der Düsseldorfer Kunstakademie in weiteren, besonders
rheinischen Kreisen bekannte Verfasser
einmal prinzipielle künstlerische Fragen und interessante
Einzelprobleme aus der künstlerischen
Kultur der Vergangenheit und Gegenwart, zum
anderen weiss er in den sonstigen Aufsätzen in
frischer Darstellung das mitzuteilen, was auf zahlreichen
Wanderfahrten sein als Maler geschultes
Auge erspäht und sein Inneres erlebt hat. So ist
das Ganze ein Buch, das ernsthafte Leute mit Vergnügen
lesen werden.

Dekorative Vorbilder. Jährlich 12 Hefte ä
M. 1.—. (Stuttgart, Verlag von Julius Hoffmann.)

Von dem von uns im 6. Hefte des XVI. Jahrgangs
letztmals gewürdigten Unternehmen liegen
inzwischen der vollständige XII. sowie die Hälfte
des XIII. Jahrgangs vor. Wir können nur wiederholen
, was wir in
unserer damaligen
Besprechung
erwähnten: kaum
ein dem Kunstgewerbefache
Angehöriger
wird diese
Hefte aus der
Hand legen, ohne
daraus Nutzen
und Anregungen
gezogen zu haben.
Neben Entwürfen
bekannter Künstlerauf
diesem Gebiete
, wie Seder,
Sturm, Rössler,
Heilmann, Strö-
bel, finden wir
auch einige uns
weniger geläufige
Namen wie Puchinger
, Defrene
u. a. Hervorheben
möchten wir den
reizvollen Wandschirm
des Wiener
Malers Puchinger
, der, gelegentlich
der

»Hagenbund«-Veröffentlichung a. S. 91 d. 1. Jahrg.
d. Zeitschrift in Schwarz-Weiss reproduziert, auch als
Probe aus dieser Publikation gelten kann. Die mustergültigen
Wiedergaben, welche die »Dekorativen Vorbilder
« geben, ersetzen fast vollkommen die Originale
und lassen erkennen, dass der Verlag bestrebt
ist, sich auch die Errungenschaften moderner Reproduktionstechnik
in jeder Hinsicht dienstbar zu machen.

franz metzner

Arnold Böcklin. Eine Auswahl der hervorragendsten
Werke des Künstlers in
Photogravüren. Vierte Folge. Mit einem Vorwort
über Böcklins Leben und Schaffen von Heinrich
Alfred Schmid. (30 Tafeln, 77 S. Text mit 101 Abbildungen
, XVIII. S.) (München, Photographische
Union, gebd. oder in Mappe 100 M.)

Manch wertvolle Publikation über Böcklin hat
uns das Todesjahr des Meisters gebracht, zum
Zeugnis gleichsam, wie das Schaffen des einzigen
Künstlers sein Leben überdauert, immer neue
Schätze des Genusses und der ästhetischen Einsicht
spendend. Unter diesen Veröffentlichungen
darf der eben erschienene vierte (Schluss-)Band des
grossen Böcklin-Werks wohl die erste Stelle beanspruchen
. Enthält er doch nicht allein, gleich den
früheren Bänden, eine stattliche Reihe jener Reproduktionen
in Photogravüre, die so unendlich viel
dazu beigetragen haben, das Lebenswerk des
Schweizer Meisters überall hin zu verbreiten und
ihm neue Anhänger und Bewunderer zu werben,
sondern daneben eine authentische, bei aller Knappheit
der Fassung höchst inhaltsreiche Biographie aus
der Feder des Baseler Kunsthistorikers Heinrich
Alfred Schmid, dem, als Verwandtem Böcklins, das
reichste Material unmittelbar zur Verfügung stand;
und ist doch wieder diese Lebensbeschreibung, die
durch Einfügung zahlreicher markanter Briefstellen
(auch das Faksimile eines Briefes ist beigegeben)
besonders interessant wird, mit über hundert kleineren
Reproduktionen geschmückt, die zu den hundertfünfzig
grossen Tafeln des Gesamt-Werkes als unentbehrliche
Ergänzung hinzutreten. Da finden wir,
wohl nahezu vollzählig, die frühesten Arbeiten des
jungen Arnold, vor allem mehrere Schweizer Landschaften
, die freilich
die Eigenart
des reifen Künstlers
wohl kaum
auch nur von ferne
andeuten, sicherlich
seiner aber
auch nicht unwürdig
sind, sondern
ein klares Auge,
ein sicheres Zugreifen
, einen
treuen und starken
Natursinn
ganz unwiderleglich
bekunden.
Aus den Jahren
der Reife sind es
dann Studien oder
Varianten zu seinen
Werke, dann
Porträts, die bisher
nicht veröffentlicht
waren,
und dergleichen
mehr, was unser
Auge fesselt, un-
serm Verständnis
das Werden und
Wachsen Böcklin-

scher Kunst immer näher bringt. So geleiten uns
diese Textbilder bis in die letzten Jahre, wo dem
unhemmbaren Weiterdrängen dieser weltumspannenden
und weltgebärenden Phantasie die schon von den
Knochenfingern des Sensenmannes geschüttelte Hand
nicht immer und allenthalben mehr nachkommen
kann; wo stärkere Gebrechen in der Formgebung,
einzelne unmotivierte Seltsamkeiten in Farbe oder

entwurf für ein richard
wagner-denkmal in berlin

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