Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 5. Band.1902
Seite: 164
(PDF, 174 MB)
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~^ss5> DENKMÄLER PERSONAL-NACHRICHTEN <^=^

aus. Was Ulmer jetzt als die künstlerische Ausbeute
wohl eines diesjährigen Sommeraufenthaltes
in den Berchtesgadener Bergen und sonstwo in der
oben erwähnten Kollektion in Bildern wie »Der
Watzmann mit dem Steinernen Meer«, »Berchtesgaden
«, »Abendsonne« (aus der sächsischen Schweiz),
»Watzmann und Hochkalter« bietet, ist durch die
gesunde Weiterentwicklung, welche sich darin ausprägt
, ein neuerlicher Beweis für die Begabung und
den Fleiss des jetzt achtundzwanzigjährigen Künstlers
. Die den Bildern hier und da anhaftende
vedutenhafte Korrektheit dürfte bald einer freieren
Auffassung Platz machen. — Die Galerie Heinemann
hat eine aus nicht weniger als 145 Nummern bestehende
Ausstellung von Werken Otto von Fabers
du Faur veranstaltet, die dessen künstlerischen
Nachlass unter Hinzuziehung von mancherlei

ernst zimmermann (f) im walde

Stücken aus hiesigem Privatbesitz umfasst. Sie
bietet ein gutes Bild von dem Entwicklungsgange
dieses Malers, dessen eigenartige Stellung in der
Münchener und Deutschen Kunst bei Gelegenheit
unseres Nekrologes bereits betont wurde.

DENKMÄLER

pvÜSSELDORF. Am 17. November wurde das
Moltke-Denkmal enthüllt, das gemeinschaftliche
Werk des vor kurzem gestorbenen Josef Tüshaus
und des Bildhauers Josef Hammerschmidt. Die
3,25 m hohe Figur Moltke's ist die letzte grössere
Arbeit des Erstgenannten, der in diesem Standbild
des »Schlachtendenkers« ein Werk geschaffen hat,
das ein beredtes Zeugnis seiner Meisterschaft ist

und seinen Namen vorzugsweise fortleben lassen
wird als den eines der vornehmsten Mitbegründer
der noch jungen Düsseldorfer Bildhauerschule.
Tüshaus hat den Feldmarschall stehend, mit umgehängtem
Paletot, den Oberkörper etwas nach vorn
geneigt, dargestellt. Der ernste, ruhig-sinnende
Ausdruck des Kopfes ist vorzüglich gelungen.
An dem reichgegliederten, mit Namen und Emblemen
gezierten Sockel, hat Josef Hammerschmidt
auf der einen Seite die Figur eines siegesfrohen
Soldaten, der jubelnd dem Feldmarschall einen
Lorbeerkranz darreicht, dargestellt, eine glücklich
erfundene und dem Künstler im Ausdruck prächtig
gelungene Figur. Die auf der anderen Seite
angebrachte figürliche Gruppe, die ebenso gut erdacht
ist, stellt einen sitzenden alten Arbeiter, einen
Veteranen von 1870/71 dar, zwischen dessen
Knieen ein Knabe, mit einem hölzernen Schwert
bewaffnet, steht, und gespannt der Erzählung des
Alten von den Thaten des grossen Feldmarschalls
zuhört. Die Seitenfiguren bilden in ihrer bewegten
, lebendigen Darstellung einen wirksamen Gegensatz
zu dem in ruhiger, ernster Haltung auf dem
Sockel stehenden Moltke. Die gelungene Ausführung
macht dem begabten jungen Bildhauer, einem Schüler
Prof. Carl Janssens, alle Ehre. tz.

DONN. Die Konkurrenz um das hier zu errich-
tende Denkmal des Chemikers Kekule, an der
die Bildhauer Breuer, Brütt, Everding, Magnussen
und Küppers mit zusammen sieben Entwürfen beteiligt
waren, hat das Resultat gehabt, dass Hans
Everding und Albert Küppers, die ausser einer
stehenden auch eine sitzende Figur eingesandt hatten,
zu einem nochmaligen Wettbewerb unter Einreichung
umgearbeiteter Entwürfe aufgefordert wurden.

ASSERBURG. Die für die Ausschmückung
des grossen Saales im hiesigen Rathause unter
einer Anzahl von Künstlern veranstaltete engere
Konkurrenz ist ergebnislos verlaufen, da keiner der
eingereichten Entwürfe vom Preisgericht zur Ausführung
empfohlen werden konnte. An die nachstehenden
acht Münchner Künstler: J. C. Becker-
Gundahl, Julius Diez, Prof. Ludwig Herterich,
Otto Hupp, Prof. Wald. Kolmsperger, Max v. Mann-
Tiechler, Prof. Aug. Spiess, Josef Widmann ist die
Einladung zur Beteiligung an einer neuerlichen Konkurrenz
ergangen.

PERSONAL- UND

ATELIER-NACHRICHTEN

lyiÜNCHEN. AngeloJank's mehrfarbige Zeich-
nungen, von denen eine in verkleinerter, dem
Original getreuer Wiedergabe diesem Hefte vorangestellt
ist, bilden eine von Sammlern vielbegehrte
Specialität dieses Künstlers. Der Gegend um und
in Rothenburg entnimmt er mit Vorliebe die Vorwürfe
für diese Art von Schöpfungen. — Am
15. November starb der Maler Professor Ernst
Zimmermann im Alter von nur neunundvierzig
Jahren. Er entstammte einer Künstlerfamilie und
ward am 14. April 1852 als Sohn des Malers Reinhold
Zimmermann in München geboren, von dem er
auch die erste künstlerische Unterweisung empfing.
Den eigentlichen Grund seiner Auffassung legte
er aber bei W. v. Diez, zu dessen meistgenannten
Schülern er gezählt hat und dessen altmeisterlicher
Richtung er eigentlich sein Leben lang treu
blieb, was aber nicht ausschloss (vergl. die hier
gegebenen kleinen Proben seines Schaffens, die

W

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